Rz. 129

Notarielle Beurkundung (§ 311b BGB) ist notwendig, wenn die Verpflichtung gerichtet ist auf Einräumung, Erwerb oder Aufhebung von Sondereigentum (§ 4 Abs. 3 WEG);[590] Übertragung des ganzen WE-Rechtes oder eines Bruchteilsanteils;[591] Übertragung eines Miteigentumsanteils ohne Sondereigentum und Übertragung des Sondereigentums an einem Raum ohne Änderung des Miteigentumsanteils, weil hier echtes Eigentum übertragen wird; Übereignung einer unbebauten Fläche mit Aufhebung des Sondereigentums;[592] Änderung der Vereinbarungen über den Gegenstand des Gemeinschafts- oder Sondereigentums.

Keine Beurkundungspflicht besteht bei Verpflichtungsgeschäften zu einer Änderung der im Grundbuch eingetragenen Gemeinschaftsregelungen i.S.d. § 10 Abs. 3 WEG.[593]

 

Rz. 130

Der Kaufvertrag über ein Grundstück mit einem vom Verkäufer (Bauträger) zu erstellenden Gebäude oder WE ist ein gemischter Kauf-Werkvertrag,[594] der als Gesamtheit beurkundungspflichtig ist[595] einschließlich der Baubeschreibung.[596]

[590] Dazu BGH DNotZ 1978, 148.
[591] BGH MDR 1974, 744 = Rpfleger 1974, 260.
[592] BayObLGZ 1974, 118 = DNotZ 1975, 36, 42.
[593] BGH NJW 1984, 612 = DNotZ 1984, 238; Ertl, DNotZ 1979, 266 ff.
[594] BGHZ 60, 362, 364; 63, 96, 97; 100, 391; 101, 350; BGH DNotZ 1976, 414; 1977, 618; 1987, 681; 1988, 292; Brambring, NJW 1978, 777, 779.
[595] BGHZ 63, 359, 361 = DNotZ 1975, 358.
[596] BGH DNotZ 1978, 148 in Abweichung von BGHZ 63, 359.

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