Überschuss wird verteilt

Bei Beendigung des Güterstands müssen sich die Ehegatten über das Gesamtgut auseinandersetzen.[1] Bis zur endgültigen Abwicklung besteht eine Auseinandersetzungsgemeinschaft mit weiterhin gemeinschaftlicher Verwaltung fort.[2]

Die Auseinandersetzung erfolgt in der Weise, dass zunächst die Verbindlichkeiten des Gesamtguts berichtigt werden und sodann der Überschuss je zur Hälfte auf die Eheleute verteilt wird.[3] Auch hier ist der Ausgleich von Zuwendungen möglich.[4] Zur Art und Weise der Verteilung des Überschusses gehört auch die Ausübung eines Übernahmerechts an einem eingebrachten Gegenstand.[5] Besondere Rechtsprobleme bestehen bei der Auseinandersetzung hinsichtlich geerbter Grundstücke.[6]

[1] Hinsichtlich des Vorbehalts- und Sonderguts bedarf es keiner Auseinandersetzung.
[3] Einzelheiten hierzu sind in den §§ 1474 ff. BGB geregelt.
[4] OLG München, Urteil v. 22.6.2005, 12 UF 1792/04, FamRZ 2006 S. 204; OLG Stuttgart, Urteil v. 19.3.1996, 17 UF 113/95, FamRZ 1996 S. 1474 (betreffend die Übernahme eines Grundstücks); ferner Kleinle, FamRZ 1997, S. 1383, 1389 m. w. N.
[5] Dazu BGH, Urteil v. 2.4.2008, XII ZR 44/06, NJW 2008 S. 2983 = FamRZ 2008 S. 1323 = MDR 2008 S. 921; ferner Urteil v. 31.1.2007, XII ZR 131/04, NJW 2007 S. 1879 = FamRZ 2007 S. 625.
[6] Vgl. BGH, Urteil v. 25.3.1998, XII ZR 139/96, NJW-RR 1998 S. 1009.

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