Goldbach/Heuser, Vollstreckungsaußendienst1. Aufl. 2017, 178 Seiten, 29,90 EUR, Verlag Reckinger, SiegburgISBN 978-3-7922-0198-5

Der Außendienst stellt sich als "Augen und Ohren" des Innendienstes dar. So beschreiben die Autoren die wertvolle Funktion der Forderungseinziehung vor Ort, die sich allerdings darin nicht erschöpft. Es wird deutlich, wie zentral der Außendienst auch für die Informationsbeschaffung als Grundlage vielfältiger Vollstreckungsmaßnahmen ist.

Das Werk ist für den im Außendienst tätigen Vollziehungsbeamten in der öffentlichen Verwaltung geschrieben. Das macht es aber gerade auch für eine breitere Leserschaft interessant. Der Gläubiger kann erkennen, wie Vollstreckungsorgane im Außendienst tätig sind, und seine Arbeitsweise darauf einstellen. Einen besonderen Wert hat das Werk auch dort, wo der Gläubiger feststellen muss, dass die Gerichtsvollzieher nicht mit der erwarteten Präzision arbeiten, die den Vollstreckungserfolg sicherstellen soll. Hier werden Belegstellen aus dem Innenleben der staatlichen Vollstreckung im Außendienst geliefert. Von besonderem Interesse sind die Ausführungen zum Pfändungsvorgang. Sie schöpfen aus Begegnungen mit vielen Schuldnern und geben Erfahrungen weiter. So mancher Gerichtsvollzieher möge doch den Satz lesen, dass nach einer fruchtlosen Pfändung oder wenn nur haushaltsangehörige Personen angetroffen werden, "die Frage nach dem Arbeitgeber oder sonstigen Einkünften selbstverständlich erlaubt" ist. Sie stelle eine notwendige Information für den Vollstreckungsinnendienst dar (S. 96). Für den Gerichtsvollzieher gelten keine anderen Regelungen.

Fazit: Bei einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis ist das kleine Werk eine Fundgrube mit vielen wertvollen Hinweisen für die tägliche Praxis des Innen- wie des Außendienstes des Gläubigers.

FoVo 12/2017, S. 240

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge