a) Tatbestände

Einkünfte aus überobligatorischer Tätigkeit werden im Gesetz nur in § 1577 Abs. 2 BGB geregelt, also für den Berechtigten beim Ehegattenunterhalt. Hinsichtlich der übrigen Fälle bestehen Regelungslücken. Durch die Rechtsprechung ist geklärt, dass eine entsprechende Anwendung beim Trennungsunterhalt (§ 1361 BGB),[15] auf die Bestimmung der Bedürftigkeit beim Verwandtenunterhalt (§ 1602 BGB)[16] und auf Ansprüche aus § 1615l BGB[17] vorzunehmen ist. Auch Einkünfte des Schuldners werden gemäß § 242 BGB nach § 1577 Abs. 2 BGB behandelt, auch hier bei der Leistungsfähigkeit[18] sowie beim Verwandten- und Kindesunterhalt.[19]

[15] BGH NJW 2006, 2182 = FamRZ 2006, 846, 848; NJW 1995, 962 = FamRZ 1995, 343.
[16] BGH NJW 1995, 1215 = FamRZ 1995, 475.
[17] BGHZ 222, 88 = NJW 1919, 2392 m. Anm. Löhnig = FamRZ 2019, 1234 (1236).
[18] BGH NJW 2013, 461 = FamRZ 2013, 191 m. Anm. Born.
[19] BGHZ 188,50 = NJW 2011, 670 = FamRZ 2011, 454, 459 m. Anm. Finke.

b) Sämtliche Einkünfte

§ 1577 Abs. 2 BGB erfasst sämtliche aus unzumutbarer Tätigkeit resultierende Einkünfte.[20] Dabei ist unerheblich, ob es sich um Erwerbseinkommen oder Einkünfte aus anderen Quellen, z.B. aus nicht zumutbarer Vermietung, handelt.[21] Nicht erfasst werden dagegen Einkünfte aus Arbeitslosengeld oder Abfindung.[22]

[20] JHA/Hammermann, BGB § 1577 Rn 49.
[21] NK-BGB/Schürmann, § 1577 Rn 56; Krenzler, FamRZ 1983, 653.
[22] JHA/Hammermann, BGB § 1577 Rn 53; NK-BGB/Schürmann, § 1577 Rn 63.

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