Der Schenkungsgegenstand ist nach §§ 812 ff. BGB herauszugeben. Auch die §§ 818 bis 822 BGB sind uneingeschränkt anwendbar. Vertragserben erwerben diesen nicht zum Nachlass gehörenden[1] Herausgabeanspruch originär mit dem Erbfall, und zwar jeweils in Höhe ihrer jeweiligen Erbquote[2] und nicht etwa erbengemeinschaftlich. Da der Anspruch nicht zum Nachlass gehört, kann im Übrigen ein Testamentsvollstrecker ihn nicht geltend machen. War für den herauszugebenden Gegenstand Testamentsvollstreckung angeordnet, ist er dieser nach der Herausgabe zu unterstellen.[3]

Sofern der Vertragserbe das Bestehen einer Schenkung dem Grunde nach schlüssig und substantiiert darlegen kann, steht ihm nach § 242 BGB ein Auskunftsanspruch über den Umfang der Schenkung zu.

[1] Vgl. BGH, Urteil v. 21.6.1989, IVa ZR 302/87, NJW 1989 S. 2389 (2391); BGH, Urteil v. 28.9.1983, IVa ZR 168/82, BGHZ 88 S. 269 (271).
[2] Vgl. BGH, Urteil v. 21.6.1989, IVa ZR 302/87, NJW 1989 S. 2389; BGH, Urteil v. 3.7.1980, II ZR 204/79, BGHZ 78 S. 1 (3); OLG Köln, Urteil v. 15.7.1997, 15 U 226/96, ZEV 1997 S. 423 f.
[3] Vgl. Weidlich in Grüneberg, BGB, 82. Aufl. 2023, § 2287 Rn. 10.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge