Das 2005 erstmals und nunmehr in 4. Auflage erschienene zum Standardwerk etablierte Praxishandbuch, schult den versierten und ambitionierten familienrechtlichen Praktiker. Seine Tipps, Tricks und als Leitfaden an die Hand gegebenen Strategien erweitern den juristischen Horizont des bereits erfahrenen Praktikers, zumal Kogel auch die Tücken und Haftungsfallen des Zugewinnausgleichs zum Zwecke ihrer Vermeidung nachvollziehbar aufzuspüren und darzustellen vermag.

Die Einführung in die verschiedenen Güterstände unter Einbeziehung auch auslandsrechtlicher Komponenten als Grundlagenhandwerkszeug für die sachgerechte Fallbearbeitung orientiert sich an einer Struktur gebenden Checkliste, was Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen güterrechtlichen Fallgestaltung sein können. Der Autor macht dabei nicht nur aufmerksam auf erbschaftssteuerrechtliche Aspekte und güterrechtliche Fallgestaltungen bei Scheidung und Tod. Er beantwortet vielmehr auch diejenigen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Sittenwidrigkeit von Verträgen entstehen und zwar unter Einbeziehung der Besonderheiten bei kumulativen Gestaltungen, also Vereinbarungen, die neben güterrechtlichen Regelungen auch den Versorgungsausgleich und den Ehegattenunterhalt zum Gegenstand haben. Dabei zeigt der Autor insbesondere praxisrelevante Wege auf, die auch für die Durchsetzung des Zugewinnausgleichsanspruchs auf den ersten Blick aussichtsloser Vertragsgestaltungen durch seine Weichenstellung doch noch erfolgreich zum erstrebten Ziel führen können. Dabei hilft auch die ausführliche Darstellung der Herangehensweise bei einem zwischen Eheleuten vereinbarten Globalverzicht, wobei sich Kogel in seiner Darstellung regelmäßig nicht allein auf eine alternative Herangehensweise beschränkt.

Er ebnet die unterschiedlichsten Wege, um stets das individuelle Ziel erreichen zu können. Erkennbar sind bei der jeweiligen Darstellung die eigenen praktischen Erfahrungen Kogels und seine fundierten materiellen und verfahrensrechtlichen Kenntnisse, die er auch unter Einbeziehung nicht unerheblicher kostenrechtlicher Aspekte an den Anwender vorausschauend weitergibt. Seine eigene taktische Herangehensweise an die Falllösung untermauert er durch Erreichen seines selbst gewählten Anspruchs, dem Anwender stets den taktisch günstigsten Weg aufzubereiten, um zugewinnausgleichsrechtliche Verfahren vorteilhaft und unangreifbar zu gestalten und verfahrensrechtlich auch dann noch Einfluss nehmen zu können, wenn die materiell-rechtliche Ausgangslage gar nicht oder jedenfalls nicht ausschließlich günstig erscheint.

Er fokussiert diejenigen Fallgestaltungen, die für das Verständnis in der Praxis unabdingbare Relevanz besitzen und macht seinen Adressaten damit zum Spezialisten in einem von Unsicherheiten und Haftungsrisiken geprägten Fachgebiet. Zum Zwecke der erforderlichen Abgrenzung stellt er dabei die abweichenden Verfahrensrollen gesondert dar und differenziert in selbstständigen Kapiteln nach "Zahlungsanspruch" und "Verteidigungsstrategien gegen den Zugewinnausgleich" in unabhängigen Kapiteln.

Ein eigenes Kapitel "Sonstiges" offenbart dann schließlich alles, was der Praktiker neben materiellen Grundlagen und Strategien zur erfolgreichen Fallbearbeitung verinnerlichen muss. Dazu gehört auch seine Darstellung verfahrensrechtlicher Aspekte, insbesondere von Zuständigkeitsfragen, der Darlegungs- und Beweislastverteilung und auch die nicht zu vernachlässigenden Honorar- und vergütungsrechtlichen Komponenten, um dem erheblichen Arbeitsaufwand im Zugewinnausgleichsrecht Rechnung zu tragen und eine wirtschaftliche Fallbearbeitung zu gewährleisten.

Ein synoptischer Anhang der materiellen Grundlagen des Zugewinnausgleichsrechts untermauert die Praxisrelevanz des Gesamtwerks.

Nachdem die dritte Auflage des Werks zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Güterrechtsnovelle erschienen war, hat der Autor knapp drei Jahre nach der Reform seine Erfahrungen aus der Praxis im Lichte des neuen Rechts und den sich neu eröffneten Problemkreisen unter Einbeziehung aller einschlägigen höchstrichterlichen Entscheidungen ausführlich in seine Neuauflage eingearbeitet. Das Handbuch wurde darüber hinaus um ein ABC zu den Vermögenswerten erweitert, um einen treffsichereren Zugriff auf zentrale Entscheidungen des BGH zu den jeweils angesprochenen Problemkreisen zu ermöglichen.

Exzellente Problemlösungen des individuellen zugewinnausgleichsrechtlichen Falls werden mit Kogel für den familienrechtlichen Praktiker jeder Profession stets möglich sein.

Autor: Lotte Thiel

Rechtsanwältin und FAFamR Lotte Thiel, Koblenz

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