Soweit die Gebühren nur nach der Trennung anfallen, ergeben sich keine Probleme. Es entstehen nur die Gebühren aus den Einzelwerten.
Beispiel 9: Verfahrenstrennung, bevor ein Termin stattfindet
Eine gemeinsame Klage (Az. 1/22) über 6.000,00 EUR Kaufpreis und 4.000,00 EUR Darlehn wird in zwei Verfahren getrennt. Das Verfahren über das Darlehn wird als Verfahren 2/22 abgetrennt. Nach der Trennung findet in beiden Verfahren erstmals ein Termin i.S.d. Vorbem. 3 Abs. 3 VV statt.
Die Verfahrensgebühr ist schon entstanden, insoweit besteht das gleiche Wahlrecht wie beim umgekehrten Fall der Verbindung (s. Beispiel 1). Hier ist die getrennte Abrechnung günstiger.
Die Terminsgebühren entstehen jeweils einzeln, und zwar aus den jeweiligen Werten der Verfahren nach der Trennung. Hier besteht kein Wahlrecht.
I. | Verfahren 1/22 nach Trennung | ||
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV | 507,00 EUR | |
(Wert: 6.000,00 EUR) | |||
2. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV | 468,00 EUR | |
(Wert: 6.000,00 EUR) | |||
3. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 995,00 EUR | ||
4. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 189,05 EUR | |
Gesamt | 1.184,05 EUR | ||
II. | Verfahren 2/22 nach Trennung | ||
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV | 361,40 EUR | |
(Wert: 4.000,00 EUR) | |||
2. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV | 333,60 EUR | |
(Wert: 4.000,00 EUR) | |||
3. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 715,00 EUR | ||
4. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 135,85 EUR | |
Gesamt | 850,85 EUR |
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