Der Regelwert des § 48 Abs. 1, 1. Alt. FamGKG gilt auch für Anträge auf Zahlung einer Nutzungsentschädigung aus Anlass der Trennung nach § 1361b Abs. 3 S. 2 BGB. Die Vorschrift des § 35 FamGKG wird insoweit verdrängt.[1]

Ansprüche auf Zahlung einer Nutzungsentschädigung für die Zeit nach Rechtskraft der Scheidung fallen dagegen nicht unter § 48 Abs. 1 FamGKG, da es sich insoweit nicht um eine Ehewohnungssache, sondern um eine sonstige Familienstreitsache i.S.d. § 266 FamFG handelt (s. u. III.).

 

Beispiel 3: Antrag auf Zahlung einer Nutzungsentschädigung

Nach der Trennung bewohnt der Ehemann weiterhin die vormalige Ehewohnung, die im gemeinsamen Miteigentum der Eheleute steht. Die Ehefrau verlangt vom Ehemann eine monatliche Nutzungsentschädigung.

Ungeachtet der Höhe des verlangten Betrages ist hier – sofern keine besonderen Umstände gegeben sind – vom Regelwert des § 48 Abs. 1, 1. Alt. FamGKG i.H.v. 3.000,00 EUR auszugehen.

[1] OLG Bamberg AGS 2011, 197 = NJW-Spezial 2011, 252 = FamRZ 2011, 1424; OLG Brandenburg AGS 2014, 31 = FamRZ 2013, 1980; AGS 2015, 183 = NJW-Spezial 2015, 252 = NZFam 2015, 371 = FamRZ 2015, 1317; OLG Celle AGS 2015, 430 = FamRZ 2015, 1193 = FamRB 2015, 204; OLG Koblenz AGS 2013, 287 = NJW-Spezial 2013, 412 = FamFR 2013, 354 = FF 2013, 380 = FamRZ 2014, 692 = FuR 2013, 666.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge