Die Beschwerde der Verfahrensbevollmächtigten der Antragstellerin ist als unzulässig zu verwerfen. Ihr steht gegen eine Änderung der VKH-Bewilligung wie vorliegend gegeben in Gestalt der Herabsetzung der Ratenzahlungsauflage aufgrund verschlechterter wirtschaftlicher Bedingungen ein eigenes Beschwerderecht nicht zu.

Die Bewilligung von Prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfe ist gem. § 127 Abs. 2 ZPO ausdrücklich nur nach Maßgabe dessen Abs. 3 anfechtbar. Danach findet jedoch allein – und zudem unter weiteren einschränkenden Voraussetzungen – eine Beschwerde der Landeskasse statt. Nach – soweit ersichtlich – in Schrifttum wie Rspr. ganz einhelliger Auffassung stellt die nachträgliche Aufhebung zunächst angeordneter Ratenzahlungen gem. § 120 Abs. 4 ZPO a.F. (entsprechend nunmehr § 120a ZPO) aufgrund ihrer ebenfalls dem kostenarmen Beteiligenden zugute kommenden Funktion einen (weitergehenden) Akt der Prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfebewilligung dar und ist insofern durch den dem Begünstigten beigeordneten Rechtsanwalt nicht anfechtbar (vgl. etwa Zöller/Geimer, ZPO, § 127 Rn 15 und 24; Müko-ZPO/Motzer, ZPO § 127 Rn 25; Prütting/Gehrlein/Volker/Zempel, ZPO § 127 Rn 27; Musielak10–Fischer, ZPO § 127 Rn 15; Stein/Jonas/Bork, ZPO § 127 Rn 13 a.E.; OLG Zweibrücken, Beschl. v. 3.2.2000 – 5 WF 14/00, Rpfleger 2000, 339; OLG Schleswig, Beschl. v. 12.9.1996 – 9 W 104/96, JurBüro 1998, 92 f. = OLGR 1996, 331 ff.; OLG Köln, Beschl. v. 24.4.1997, 14 WF 36/97, FamRZ 1997, 1283 f.; OLG Saarbrücken, Beschl. v. 4.1.2001 – 6 WF 87/00, OLGR 2001, 190 f.; OLG Stuttgart, Beschl. v. 14.10.2011 – 8 WF 110/11, FamRZ 2012, 650 f.).

Etwas anderes folgt schließlich auch nicht daraus, dass dem beigeordneten Verfahrensbevollmächtigten im Fall der Anordnung der vorläufigen Einstellung der Zahlungen wegen Kostendeckung gem. § 120 Abs. 3 ZPO richtigerweise eine Beschwerdebefugnis zuerkannt wird (vgl. OLG Celle, Beschl. v. 14.12.2012 – 12 WF 244/12, FamRZ 2013, 1056 ff. = MDR 2013, 306 f. = NdsRpfl 2013, 85 f. = Rpfleger 2013, 277 f. = JurBüro 2013, 208 f. = NJW-RR 2013, 1082 f. = AGS 2013, 593 ff.). Denn die Einstellung der Ratenzahlungen wegen Kostendeckung gem. § 120 Abs. 3 Nr. 1 ZPO ist keine Entscheidung über die Bewilligung der Prozesskostenhilfe i.S.v. § 127 Abs. 2 S. 1 ZPO. Sie berührt – anders als z.B. Entscheidungen gem. § 120 Abs. 4 ZPO – nicht die Prozesskostenhilfe-Grundentscheidung (OLG Celle a.a.O. Rn 11).

AGS 10/2014, S. 481 - 482

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