Nach Auffassung des OLG steht der Pflichtbeiständin für die Tätigkeit vor dem AG keine Terminsgebühr nach Nr. 6102 VV zu. Das OLG schließt sich insoweit der einhelligen Auffassung in der Rspr. der Oberlandesgerichte an, wonach im Auslieferungsverfahren ein Termin vor dem Richter beim AG – sei es zur Entscheidung über eine Festhalteanordnung, sei es zur Verkündung eines Haftbefehls – eine Terminsgebühr nicht auslöst (vgl. die Nachw. aus der Rspr. in: Burhoff/Volpert/Volpert, RVG Straf- und Bußgeldsachen, 6. Aufl., 2021, Nr. 6102 VV Rn 7; ebenso Hartmann/Toussaint, Kostenrecht, 51. Aufl., 2021, VV RVG 6100–6102 Rn 12; Stollenwerk, in: Schneider/Volpert/Fölsch, Gesamtes Kostenrecht, 2. Aufl., 2017, VV RVG Nr. 6101–6102 Rn 10). A.A. sind in der Lit. u.a. Burhoff/Volpert/Volpert, a.a.O., Nr. 6102 VV Rn 7; Burhoff, RVGreport 2018, 42; Hufnagel, JurBüro 2007, 455; Gerold/Schmitt/Mayer, RVG, 25. Aufl., 2021, 6100–6102 VV Rn 7; Riedel/Sußbauer/Schneider, RVG, 10. Aufl., 2015, RVG VV 6101 Rn 8; Hartung, in: Hartung/Schons/Enders, RVG, 3. Aufl., 2017, Nr. 6102 VV RVG Rn 8; BeckOK RVG/v. Seltmann, 52. Ed. 1.3.2021, RVG VV 6101–6102 Rn 13). Das OLG hält aber an seiner bisherigen Rspr. (vgl. OLG München, Beschl. v. 30.5.2011 – 4 Ws 72/11 K) fest. Dies begründet es wie folgt:

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge