AGS 01/2010, Strategien beim Zugewinnausgleich

Strategien beim Zugewinnausgleich. Von Walter Kogel. 3. Aufl. 2009. Verlag C. H. Beck. NJW-Schriftenreihe. IXX, 285 S. 38,00 EUR

Auch das Recht des Zugewinns hat sich zum 1.9.2009 geändert. Abgesehen davon, dass es sich jetzt nicht mehr um ein ZPO-Verfahren handelt, sondern um eine Familienstreitsache nach dem FamFG, sind auch im BGB wichtige Änderungen in Kraft getreten. Hier ist insbesondere an die Einführung eines negativen Anfangs- und Endvermögens zu denken, die Auskunftsverpflichtung zum Trennungszeitpunkt sowie die Anpassung des äußerst umstrittenen § 1378 Abs. 2 BGB. Wie nicht anders zu erwarten war, stellen sich dann auch sogleich wieder Probleme des Übergangsrechts.

Der Verfasser weist zu Recht darauf hin, dass das Rechtsgebiet des Zugewinns nicht nur einerseits wegen der häufig recht hohen Verfahrenswerte für den Anwalt lukrativ ist, sondern andererseits auch wegen des äußerst hohen Haftungsrisikos regressträchtig.

Berücksichtigt wurde ferner die Rspr. zu sittenwidrigen Eheverträgen bei Vereinbarungen zum gesetzlichen Güterstand, die Änderung der Rspr. zum Nießbrauchsrecht, zur Leibrente und zum Altenteil sowie die Einführung des § 851c ZPO. Auch steuerliche Fragen im Zusammenhang mit dem Zugewinn werden ausführlich erläutert.

In der für die NJW-Schriftenreihe charakteristischen praktischen Ausrichtung stellt der Autor das gesamte Recht des Zugewinnausgleichs anschaulich und praxisnah dar. Die Darstellung wird durch zahlreiche Beispiels- und Berechnungsfälle erläutert. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Antragsformulierungen und "strategische Hinweise".

Die gesamte Darstellung lässt erkennen, dass der Verfasser ein ausgewiesener Spezialist des Güterrechts ist. Wer sich regelmäßig mit Zugewinnmandaten befasst, dem kann nur dringend die Lektüre dieses Werkes empfohlen werden. Selbst ein erfahrener Praktiker wird hier immer noch neue wertvolle Hinweise finden.