1. Überblick
Wahlrecht bei Anrechnung
Da der Anwalt nach § 15a Abs. 1 RVG frei bestimmen kann, in welcher Angelegenheit er die Anrechnung vornimmt, hätte hier auch umgekehrt gerechnet werden können. Der Anwalt hätte also auch die Verfahrensdifferenzgebühr im Münchener Verfahren unberechnet lassen können. Dann hätte er sich im Gegenzug im Nürnberger Verfahren nichts anrechnen lassen müssen. Das Gesamtergebnis wäre allerdings dasselbe geblieben. Im Falle einer unterschiedlichen Kostenquote für die beiden Verfahren kann es jedoch von Bedeutung sein, ob der Anwalt die Anrechnung in der einen oder in der anderen Sache vornimmt.
2. Abrechnung LG München
Abzurechnen wäre danach im Verfahren LG München wie folgt:
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV | 725,40 EUR | |
(Wert: 10.000,00 EUR) | |||
2. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV | 835,20 EUR | |
(Wert: 18.000,00 EUR) | |||
3. | 1,0-Einigungsgebühr, Nrn. 1000, 1003 VV | 696,00 EUR | |
(Wert: 18.000,00 EUR) | |||
4. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 2.276,60 EUR | ||
5. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 432,55 EUR | |
Gesamt | 2.709,15 EUR |
3. Abrechnung LG Nürnberg
Im Verfahren LG Nürnberg wäre jetzt wie folgt abzurechnen:
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV | 592,80 EUR | |
(Wert: 8.000,00 EUR) | |||
2. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 612,80 EUR | ||
3. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 116,43 EUR | |
Gesamt | 729,23 EUR |
4. Gesamt
In beiden Verfahren ergäbe sich jetzt wiederum folgende Gesamtvergütung:
1. | München | 2.709,15 EUR |
2. | Nürnberg | 729,23 EUR |
Gesamt | 3.438,38 EUR |
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