Wird der Antrag im streitigen Verfahren erweitert, so ist dies für die Anrechnung unerheblich. Angerechnet wird auch in diesem Fall die volle Verfahrensgebühr des Mahnverfahrens.
Beispiel: Anrechnung der Mahnverfahrensgebühr, höherer Wert im streitigen Verfahren
Der Anwalt erhält den Auftrag für ein Mahnverfahren über 7.500,00 EUR. Der Antragsgegner legt fristgerecht Widerspruch ein. Anschließend wird das Verfahren an das LG abgegeben. Dort wird die Klage um 2.500,00 EUR erweitert.
Die Verfahrensgebühr im streitigen Verfahren richtet sich nach dem Wert von 10.000,00 EUR. Angerechnet wird die Mahnverfahrensgebühr (Nr. 3305 VV) jedoch nur nach 7.500,00 EUR (analog Vorbem. 3 Abs. 4 S. 5 VV).
I. Mahnverfahren | |||
1. | 1,0-Verfahrensgebühr, Nr. 3305 VV | 456,00 EUR | |
(Wert: 7.500,00 EUR) | |||
2. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 476,00 EUR | ||
3. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 90,44 EUR | |
Gesamt | 566,44 EUR | ||
II. Streitiges Verfahren | |||
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV | 725,40 EUR | |
(Wert: 10.000,00 EUR) | |||
2. | anzurechnen gem. Anm. zu Nr. 3305 VV, | – 456,00 EUR | |
1,0 aus 7.500,00 EUR | |||
3. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV | 669,60 EUR | |
(Wert: 10.000,00 EUR) | |||
4. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 959,00 EUR | ||
5. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV | 182,21 EUR | |
Gesamt | 1.141,21 EUR |
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