Rz. 31

Der Dritte, zu dessen Gunsten ein Vertrag zwischen dem Rechtsanwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer und seinem Auftraggeber geschlossen wird, tritt in keine vertragliche Beziehung zu dem Rechtsberater.[84]

Allerdings wird zwischen Rechtsberater und Drittem ein vertragsähnliches (Vollzugs-, Leistungs-, Dritt-) Verhältnis begründet.[85] Deswegen obliegen dem Dritten ggü. dem Anwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer Nebenpflichten (Mitwirkungs-, Aufklärungs-, Schutz- und sonstige Verhaltenspflichten), deren schuldhafte Verletzung einen Schadensersatzanspruch des Rechtsberaters gegen den Dritten auslöst (§ 280 Abs. 1, 3, § 282 BGB).[86] Streitig ist, ob in diesem Falle auch der Mandant (Versprechensempfänger) gem. § 278 BGB dem Berater haftet.[87]

Ein Mitverschulden (§§ 254, 278 BGB) kann der Schuldner (Rechtsberater) einem Schadensersatzanspruch des Dritten entgegenhalten (vgl. Rdn 21).

Mit einer Forderung gegen den Dritten kann der Schuldner diesem ggü. grds. aufrechnen (vgl. Rdn 22).[88]

[84] Vgl. BGHZ 54, 145, 147 = NJW 1970, 2157; BGH, NJW-RR 1993, 770, 771.
[85] Vgl. BGHZ 9, 316, 318 = NJW 1953, 977.
[86] Vgl. RG, JW 1913, 426, 427; RGRK/Ballhaus, BGB, § 328 Rn 27; Palandt/Grüneberg, BGB, § 328 Rn 7; Lange, NJW 1965, 657, 660.
[87] Bejahend Palandt/Grüneberg, BGB, § 328 Rn 7; a.A. Lange, NJW 1965, 657, 660.
[88] Vgl. RGZ 119, 1, 4; Palandt/Grüneberg, BGB, § 334 Rn 4.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge