Rz. 10

Aber nicht jede Beschädigung eines neuwertigen Fahrzeugs löst einen Anspruch auf Neuwertersatz aus.

Die Beschädigung muss so erheblich sein, dass eine Weiterbenutzung des reparierten Fahrzeugs unter Übernahme der Reparaturkosten und Zahlung eines angemessenen Minderwertes bei objektiver Abwägung der Interessenlage dem Geschädigten nicht zugemutet werden kann.[8]

Das Fahrzeug muss durch den Unfallschaden "den Schmelz der Neuwertigkeit" verloren haben.[9]

 

Praxistipp

Eine Faustregel besagt, dass die Reparaturkosten mindestens 30 % des Fahrzeugwertes ausmachen müssen.[10]

[8] BGH, VI ZR 110/08, zfs 2010, 22 = DAR 2009, 452 = NZV 2009, 487, Wellner, BGH-Rechtsprechung zum Kfz-Sachschaden, § 1 Rn 88; OLG Köln, VersR 1989, 60; OLG Celle, zfs 1992, 300; OLG Karlsruhe, zfs 1992, 12; KG, zfs 1992, 249; OLG Celle, SP 1996, 11; OLG Celle, SP 2003, 59; OLG Düsseldorf, SP 2004, 158; LG Bochum, SP 1996, 207; LG München I, SP 1997, 14; OLG Hamburg, 14 U 95/07, NZV 2008, 555; OLG Nürnberg, 5 U 29/08, NZV 2009, 559; OLG München, 10 U 4364/09, r+s 2010, 259.
[9] OLG Zweibrücken, SP 2004, 160; LG Leipzig, SP 2000, 380.
[10] OLG Frankfurt, zfs 1990, 263; KG, zfs 1992, 120.

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