Rz. 24
Die Fälle der §§ 141 und 142 FamFG haben beide in der Praxis keine Bedeutung erlangt.
Rz. 25
Beispiel zu Fall 3
Ein Ehescheidungsverfahren (Wert: 8.000,00 EUR) endet nach mündlicher Verhandlung durch Rücknahme des Antrags. Es wird beantragt, die Folgesache Kindesunterhalt (monatlich 400,00 EUR) als selbstständiges Verfahren fortzuführen. In der fortgeführten Unterhaltssache wird erneut verhandelt.
Auch hier gibt es rechnerisch zwei Möglichkeiten der Abrechnung:
Ehescheidung | ||
1,3 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 12.800,00 EUR) | 785,20 EUR | |
abzgl. Anteil Ehescheidung | ||
(Wert: 8.000,00 EUR) | – 592,80 EUR | |
Es entfallen auf den Unterhalt | 192,40 EUR | |
1,2 Terminsgebühr Nr. 3104 VV RVG | ||
(Wert: 12.800,00 EUR) | 724,80 EUR | |
Hieraus entfallen auf die Ehescheidung | – 547,20 EUR | |
Der Anteil Unterhalt ist also | 177,60 EUR |
Gebühren im abgetrennten Unterhaltsverfahren:
Unterhaltsverfahren | ||
1,3 Verfahrensgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 4.800,00 EUR) | 393,90 EUR | |
abzgl. Anteil Unterhalt | – 192,40 EUR | |
= 201,50 EUR | ||
1,2 Terminsgebühr Nr. 3100 VV RVG | ||
(Wert: 4.800,00 EUR) | 363,60 EUR | |
abzgl. Anteil Unterhalt | – 177,60 EUR | |
= 186,00 EUR |
Der sog. Mehrbetrag kann entweder beim Scheidungsverfahren abgezogen werden oder wie hier im Unterhaltsverfahren, das Ergebnis ist das gleiche.[12]
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