Rz. 211

Durch einen vom Schuldner erklärten befristeten Verjährungsverzicht wird der Ablauf der Verjährung nicht beeinflusst. Folge des Verzichts ist jedoch, dass die Befugnis des Schuldners, die Einrede der Verjährung zu erheben, für den genannten Zeitraum ausgeschlossen ist.[156]

 

Rz. 212

Ein befristeter Verjährungsverzicht des Schuldners soll dem Gläubiger im Zweifel nur die gerichtliche Geltendmachung des Anspruchs vor Ablauf der Verzichtsfrist ermöglichen. Eine Auslegungsregel, der Verzicht solle den Gläubiger im Zweifel so stellen, dass sämtliche während der Verzichtsfrist auftretende, die Verjährung hemmende oder einen Neubeginn der Verjährung verursachende, Tatbestände sich auch auf den Lauf der Verzichtsfrist auswirken, entbehrt der Grundlage.[157]

[156] BGH v. 17.12.2015 – IX ZR 61/14 – DB 2016, 345 = MDR 2016, 418 = NJW 2016, 1171 = openJur 2016, 161 = WM 2016, 172 = ZIP 2016, 173; BGH v. 7.5.2014/15.4.2015 – XII ZB 141/13 – MDR 2014, 920 = NJW 2014, 2267 = openJur 2014, 13642 = WM 2014, 2130 (Rn 18); BGH v. 16.3.2009 – II ZR 32/08 – AnwBl 2009, 146 = BB 2009, 1081 = DB 2009, 1065 = MDR 2009, 761 = NJW 2009, 1598 = WM 2009, 955 = ZIP 2009, 956 (Rn 22 m.w.N.); BGH v. 6.12.2007 – III ZR 146/07 – MDR 2008, 375 = NJW-RR 2008, 459 = WM 2008, 490 = ZMR 2008, 276; BGH v. 3.2.1978 – I ZR 116/76 – DB 1978, 1395 = MDR 1978, 467 NJW 1978, 1157 (nur Ls.) = WM 1978, 461.
[157] BGH v. 7.5.2014/15.4.2015 – XII ZB 141/13 – MDR 2014, 920 = NJW 2014, 2267 = openJur 2014, 13642 = WM 2014, 2130.

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