Rz. 19

Wenngleich Fahrräder auch zur Kategorie der Zweiräder (also Einspurfahrzeuge) gehören, so ist die Kinematik im Zusammenhang mit Crashs mit Pkw/Lkw anders als beim Motorradunfall.

Fahrräder gibt es in den unterschiedlichsten Bauformen und Ausführungsvarianten. Weit verbreitet sind sog. 26 Zoll- oder 28 Zoll-Tourenräder mit z.B. Mehrgang-Nabenschaltung, gefolgt von sog. Treckingrädern und hochsportiven Rennrädern, die sehr leicht sein können. Ein handelsübliches Tourenrad besitzt nahezu die doppelte Masse, wie ein exklusives Rennrad (etwa 20:10 kg).

 

Rz. 20

In jüngster Zeit gibt es bei den Fahrrädern eine völlig neue Konzeption, nämlich das sog. Pedelec (Elektrofahrrad), das führerscheinfrei überwiegend von älteren Menschen genutzt wird. Diese erreichen im zügigen Fahrbetrieb bis zu 25 km/h und sind natürlich aufgrund des mitgeführten Akkumulators deutlich schwerer als handelsübliche Fahrräder. Auch E-Bikes nehmen in großer Vielzahl am täglichen Straßenverkehrsgeschehen teil, wobei hier einschränkend zu sagen ist, dass diese nicht zulassungsfrei sind, also ähnlich einem Mofa mit Verbrennungsmotor über ein Versicherungskennzeichen verfügen müssen.

 

Rz. 21

Eine Sonderstellung bei den Fahrrädern besitzt das sog. Mountainbike (Geländefahrrad). Dieses ist in der Regel mit 26 Zoll-Rädern ausgerüstet und im sportiven Betrieb ohne Schutzbleche, Lichtanlage etc. versehen. Wenngleich gemäß Straßenverkehrszulassungsordnung nicht erlaubt, so trifft man diese Ausführungsvariante im täglichen Verkehrsge­schehen gar nicht so selten an.

 

Rz. 22

Das nun folgende Kapitel befasst sich mit dem klassischen Fahrradunfall, d.h. Unfälle mit Pedelecs oder E-Bikes werden im Weiteren nicht näher beleuchtet, bilden sie ja quasi das Bindeglied zwischen normalen Fahrrädern und Mofas/Mopeds sowie Motorrollern. Ihr Bewegungsverhalten ist also nicht gänzlich unterschiedlich zu normalen Fahrrädern, mit der Ausnahme des höheren Gewichtes und der im Durchschnitt höheren Bewegungsgeschwindigkeit. Dies wird, ohne ein Prophet zu sein, in Zukunft noch eine große Anzahl schwerer Unfälle nach sich ziehen, ist doch abzusehen, dass Pkw-Fahrer deren Tempo unterschätzen. Dies nicht zuletzt auch wegen der (ggf. erkennbar) geringen Radfahrer-Trittfrequenz im Batteriebetrieb.

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