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Das deutsch-iranische Niederlassungsabkommen vom 17.2.1929[7] ist gegenüber Art. 17a EGBGB vorrangig. Die Kollisionsnormen des Übereinkommens finden allerdings dann keine Anwendung, wenn sich das Personalstatut eines Iraners aus der Sicht des Deutschen IPR nach Art. 12 GFK[8] bestimmt.[9]

Nach Art. 8 Abs. 3 des deutsch-iranischen Niederlassungsabkommens erfolgt die Anknüpfung an die gemeinsame Staatsangehörigkeit, sofern beide Ehegatten iranische Staatsangehörige sind.[10] Danach ist das iranische Sachrecht anzuwenden, das Vorschriften über die Ehewohnung enthält.[11] Darüber hinaus existieren keine staatsvertraglichen oder gemeinschaftsrechtlichen Regelungen, die Art. 17a EGBGB vorgehen.[12]

[7] BGBl II, 1930, 1002 ff.; BGBl II 1955, 829; AnwK/BGB/Andrae, Art. 14 EGBGB Rn 1 ff.; Finger, FuR 1999, 58 ff., 158 ff.
[8] Genfer UN-Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge vom 28.7.1951, BGBl II 1953, 560.
[9] Vgl. dazu Andrae, § 1 Rn 19 ff.
[10] Prütting/Wegen/Weinreich/ Martiny, Art. 17a EGBGB Rn 2.
[11] OLG Celle FamRZ 1990, 556.
[12] Prütting/Wegen/Weinreich/ Martiny, § 17a EGBGB Rn 2.

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