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Hedgefonds zeichnen sich durch ein höheres Risiko als normale Investmentfonds aus, da sie keinen Anlagerichtlinien unterliegen und alle Formen der Kapitalanlage nutzen. Diese Eigenschaft ist gleichzeitig der große Vorteil von Hedgefonds: Sie bieten dem Anleger ein breit gefächertes Spektrum: Eine Anlage in Aktien oder Rentenpapieren bis zu Options- und Futuregeschäften ist ohne Einschränkung möglich. Die verschiedenen Gesellschaften spekulieren unter Umständen sogar auf Kredit, um einen Hebel zu erzeugen. Um hochqualifizierte Spezialisten für das Management eines Hedgefonds gewinnen zu können, ist eine erfolgsabhängige Vergütung von 15 bis 20 % des erzielten Gewinns üblich. Die Krise einzelner Hedgefonds resultiert aus der Gemengelage von Single-Hedge-Strategie mit hohem Kredithebel.[54]

 

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Die Gestaltungsmöglichkeiten von Hedgefonds sind insbesondere deshalb so groß, da diese oft über längere Zeiträume disponieren können. Die Kapitaleinlagen sind in der Regel vertraglich festgelegt, wobei die Bindungszeiten zwischen wenigen Monaten und einigen Jahren variieren.

Mögliche Gewinne während der Baisse führten zu steigender Beliebtheit dieser Anlageform in schwachen Börsenjahren. Hedgefonds zeichnen sich durch eine geringe Korrelation zu Aktienmärkten aus, haben ein hohes Performancepotential und eignen sich somit optimal zur Portfoliodiversifikation.

[54] Die beiden in die Insolvenz gegangenen Bear Stearns Hedge-Fonds wiesen bei einem Eigenkapital von 1,5 Mrd. EUR einen Fremdkapitalhebel von 13 auf. Eine Einschätzung publizierte David Smith in einem Interview in der Zeitung "Finanz- und Wirtschaft" (Ausgabe Nr. 19 v. 8.3.2008, S. 21).

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