Rz. 17
Eine solche Frage[24] stellt sich z.B., wenn ein ordnungsgemäß abgestelltes Fahrzeug durch zwei nachfolgende Kfz zugeparkt wurde und nunmehr dasjenige der beiden Fahrzeuge abgeschleppt wird, durch das das Zuparken gerade nicht verursacht wurde.[25] Ursächlich ist nur derjenige, der die letzte Ursache für die "Gefahr" gesetzt hat, also derjenige dessen Verhalten die Gefahrengrenze überschritten hat.[26] Spätestens bei der Heranziehung zu den Kosten lässt sich hier eine auf unzutreffendem Sachverhalt beruhende Abschleppentscheidung korrigieren. Anders als bei der Abschleppentscheidung ist hier nicht der Zeitpunkt der Eingriffsentscheidung sondern die wirkliche Sachlage entscheidend, wie sie sich bei der Abschleppkostenentscheidung objektiv darstellt.[27] Wird der Verursachungsverdacht nachträglich widerlegt und hat der Verdachtsstörer die den Verdacht begründenden Umstände nicht zu verantworten, so bleibt es bei der Maßnahmen- und Kostenlast der Behörde. Dem Verdachtsbetroffenen stünde, wäre er selbst in Anspruch genommen worden, ein polizeirechtlicher Entschädigungsanspruch wie einem Nichtstörer zu.[28] Kann bei der gebotenen ex post-Betrachtung nicht festgestellt werden, dass der Anscheinsstörer tatsächlich Störer war, so ist er nur dann zum Kostenersatz verpflichtet, wenn er die Anscheinsgefahr oder den Anschein der Störereigenschaft in zurechenbarer Art und Weise verursacht hat.[29]
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