Rz. 1357

 

Hinweis

Dazu auch in Kapitel 5 (siehe § 5 Rn 80 f.).

Zum Thema

Armbrüster "Zivilrechtliche Folgen des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten" NJW 2002, 2763; Palandt-Ellenberger, 72. Aufl. 2013, Anhang zu § 138 BGB.

BR-Drucks 817/01 v. 8.5.2001.

 

Rz. 1358

Die Aktivitäten der Prostituierten werden als zivilrechtlich wirksam definiert (§ 1 ProstG), die alte Rechtsprechung[849] zum Schadenersatz (Begrenzung auf die Höhe eines existenzdeckenden Einkommens) hat damit ihre Gültigkeit verloren.[850]

 

Rz. 1359

§ 3 ProstG erlaubt eine sozialversicherungsrechtliche Absicherung.[851] Bei den in § 1 S. 2 ProstG geregelten Dauerschuldverhältnissen handelt es sich um jederzeit kündbare atypische Dienst- und Arbeitsverträge, auf die u.a. auch die Grundsätze über den innerbetrieblichen Schadensausgleich Anwendung finden.[852]

 

Rz. 1360

Das ProstG ist zum Schutz der Beschäftigten und nicht zur Förderung des Geschäfts erlassen. Es besteht daher keine Pflicht der Bundesagentur für Arbeit Bordellbetreibern Prostituierte als Arbeitnehmer zu vermitteln.[853]

[849] Z.B. BGH v. 6.7.1976 – VI ZR 122/75 – BGHZ 67, 119 = FamRZ 1976, 606 = JR 1977, 104 = MDR 1977, 132 = NJW 1976, 1883 = VersR 1976, 491.
[850] Armbrüster NJW 2002, 2764 (zu IV.1.).
[851] Die Sicherung ist eher theoretisch, wie u.a. die Untersuchung "Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom November 2005 (www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/prostitutionsgesetz/03020103.html) aufzeigt.
[852] Armbrüster NJW 2002, 2765 (zu IV.1.).
[853] BSG v. 6.5.2009 – B 11 AL 11/08 R – BSGE 103, 134 = NJW 2010, 1627 = NZA-RR 2010, 373 (nur Ls.) = NZS 2010, 414 (nur Ls.).

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