Rz. 135

Bei der Arbeitsbereitschaft als eines der Grundelemente des qualifizierten Zeugnisses wird das Wollen beurteilt. Dazu gehören auch Angaben darüber, ob sich jemand über Gewohnheiten und Routine hinwegsetzt. Immer, wenn es darum geht, neue bzw. unbekannte Ziele zu verfolgen, dann ist diese Arbeits- oder Einsatzbereitschaft gefragt. In einigen Berufen ist es sehr wichtig, dass neue Impulse schnell aufgenommen und in Aktion umgesetzt werden. Gute Auffassungsgabe zeigt sich in der Fähigkeit, den wesentlichen Gehalt eines (neuen) Sachverhaltes schnell und differenziert zu erfassen.

 

Rz. 136

Bei einem ungelernten Arbeiter ist das höchste Gut seine Schaffenskraft, die sich vor allem in seiner Arbeitsbereitschaft und -weise zeigt. Diese sind in seinem Zeugnis besonders auszudrücken. Bei der Verfolgung neuer bzw. unbekannter Ziele ist neben der Bewertung der Belastbarkeit eine Würdigung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft, mithin des Wollens gefragt. Es geht darum, ob der Arbeitnehmer willens ist, sich bei auftretenden Schwierigkeiten sowie ansteigendem Arbeitsanfall zu behaupten und durchzusetzen oder ob er lieber gleich die Segel streicht.

 

Rz. 137

Im Zeugnis ist zu beurteilen, wie es mit der Einsatzfreude des Arbeitnehmers steht. Diese gibt an, wie schnell der Arbeitnehmer bereit ist, seine normalerweise vorhandene passive Einsatzbereitschaft in Aktion umzusetzen. Zu beurteilen ist die Anstrengungsbereitschaft, also die Bereitschaft, sich für selbst gestellte oder von außen gesetzte Ziele einzusetzen und auftretende Hindernisse zu überwinden. An dieser Stelle ist auch der Fleiß zu beurteilen. Fleiß hat sehr viel mit Arbeitstreue, Zielstrebigkeit und Leistungsbereitschaft zu tun.

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