Rz. 29

Der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts reicht nur soweit, wie der Betroffene des Schutzes auch bedarf. Insoweit spielt die Einwilligung des Betroffenen eine entscheidende Rolle, denn durch sie kann der Betroffene sogar auf den Schutz des eigentlich unantastbaren Kernbereichs der privaten Lebensgestaltung verzichten. Auch das hat der BGH in seiner angesprochenen Entscheidung anschaulich ausgeführt:

Zitat

"Der Schutz des Persönlichkeitsrechts kann allerdings entfallen oder zumindest im Rahmen der Abwägung zurücktreten, wenn der Grundrechtsträger den Kernbereich der privaten Lebensgestaltung von sich aus öffnet, bestimmte, an sich dem unantastbaren Kernbereich zuzurechnende Angelegenheiten der Öffentlichkeit zugänglich macht und damit zugleich die Sphäre anderer oder die Belange der Gemeinschaft berührt (vgl. Senatsurteile vom 25.10.2011 – VI ZR 332/09, Rn 12 m.w.N.; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 14.9.1989 – 2 BvR 1062/87, BVerfGE 80, 367, 374 = NJW 1990, 563; BVerfG, AfP 2009, 365 Rn 25 [BVerfG 10.6.2009 – 1 BvR 1107/09]). Denn niemand kann sich auf den Schutz seiner Intim- oder Privatsphäre hinsichtlich solcher Tatsachen berufen, die er selbst der Öffentlichkeit preisgegeben hat (vgl. Senatsurteile vom 26.5.2009 – VI ZR 191/08, VersR 2009, 1085 Rn 26; vom 25.10.2011 – VI ZR 332/09, a.a.O.; vom 20.12.2011 – VI ZR 261/10, VersR 2012, 368 Rn 16; jeweils m.w.N.; vgl. auch BVerfGE 101, 361, 385 [BVerfG 15.12.1999 – 1 BvR 653/96]; BVerfG, NJW-RR 2007, 1191, 1193 [BVerfG 9.3.2007 – 1 BvR 1946/04])."

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