Rz. 182
Wird ein Verfahren nach dem Stichtag zurückverwiesen, so richten sich die Gebühren im Verfahren nach Zurückverweisung nach neuem Recht,[41] und zwar in allen Verfahren, also auch in Strafsachen.[42] Hier ist allerdings bei Zurückverweisung an ein bereits mit der Sache befasstes Gericht in Verfahren nach Teil 3 VV RVG gemäß Vorbem. 3 Abs. 6 VV RVG die Anrechnung der (alten) Verfahrensgebühr zu beachten.
Rz. 183
Beispiel:
Das Verfahren aus 2020 (Wert 5.000,00 EUR) wird im Januar 2021 vom Berufungsgericht zurückverwiesen.
I. Verfahren vor Zurückverweisung (Wert: 5.000,00 EUR), altes Recht
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV RVG | 393,90 EUR | |
2. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV RVG | 363,60 EUR | |
3. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV RVG | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 777,50 EUR | ||
4. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV RVG | 147,73 EUR | |
Gesamt | 925,23 EUR |
II. Verfahren nach Zurückverweisung (Wert: 5.000,00 EUR), neues Recht
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, Nr. 3100 VV RVG | 434,20 EUR | |
2. | gem. Vorbem. 3 Abs. 6 VV RVG anzurechnen,1,3 aus 5.000,00 EUR nach altem Recht | – 393,90 EUR | |
3. | 1,2-Terminsgebühr, Nr. 3104 VV RVG | 400,80 EUR | |
4. | Postentgeltpauschale, Nr. 7002 VV RVG | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 461,10 EUR | ||
5. | 19 % Umsatzsteuer, Nr. 7008 VV RVG | 87,61 EUR | |
Gesamt | 548,71 EUR |
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