Rz. 57

Muster 29.2: Provisionsklage

 

Muster 29.2: Provisionsklage

An das Landgericht/Amtsgericht _____

Klage

In Sachen

der _____, vertreten durch _____, ebendort,

Prozessbevollmächtigte: _____

– Klägerin –

gegen

Herrn _____,

– Beklagter –

wegen: Maklerprovision

Streitwert: _____ EUR

bestellen wir uns zu Prozessbevollmächtigten der Klägerin. In der mündlichen Verhandlung werden wir beantragen, wie folgt zu erkennen:

1. Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin _____ EUR nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz p.a. seit dem _____ zu zahlen.
2. Der Beklagte trägt die Kosten des Rechtsstreits.

Im Übrigen beantragen wir in prozessualer Hinsicht,

gemäß § 276 Abs. 1 ZPO das schriftliche Vorverfahren anzuordnen,
dem Beklagten Ausschlussfrist zur Erklärung der Verteidigungsbereitschaft bzw. zur Klageerwiderung zu setzen,
für den Fall des Versäumens der gesetzten Fristen Versäumnisurteil (§ 331 Abs. 3 ZPO), für den Fall des schriftlichen Anerkenntnisses Anerkenntnisurteil (§ 307 ZPO) im schriftlichen Verfahren zu erlassen.

Begründung:

I.

1. Der Beklagte erteilte der Klägerin unter dem _____ einen Makler-Alleinauftrag mit der Maßgabe, ihm für sein Hausgrundstück in der _____ in _____ Kaufinteressenten nachzuweisen. Gemäß Nummer 4 der Vertragsurkunde beansprucht der Vertrag Geltung für den Zeitraum vom 15.6. _____ bis 15.12. _____, wobei der Beklagte für den Fall eines aufgrund der Tätigkeit der Klägerin zustande gekommenen Vertragsabschlusses die Zahlung einer Provision in Höhe von 3,57 % des Gesamtkaufpreises einschließlich Umsatzsteuer versprach.

Beweis: Makler-Alleinauftrag vom _____, Anlage K _____

2. Die Bemühungen der Klägerin führten kurzfristig zum Erfolg: Bereits am _____ konnte die Klägerin dem Beklagten den Zeugen _____ als Kaufinteressenten nachweisen. Aufgrund dieses Nachweises veräußerte der Beklagte das Hausgrundstück _____ an den Zeugen _____, und zwar per notariellem Kaufvertrag vom _____ zum Kaufpreis von _____ EUR. Die Klägerin legte daraufhin Rechnung unter dem _____ im vereinbarten Bruttobetrag von _____ EUR, also in Höhe von 3,57 % des Kaufpreises.

Beweis: 1. Nachweisschreiben der Klägerin an den Beklagten vom _____, Anlage K _____

2. Zeugnis des Herrn _____.

3. Rechnung vom _____, Anlage K _____

3. Der Beklagte zahlte nicht, weshalb die Klägerin mahnte per Schreiben vom _____. Der Beklagte meldete sich hierauf und meinte, die Klägerin könne deshalb keine Provision von ihm verlangen, weil sie auch für den Zeugen _____ tätig geworden sei und auch von diesem eine Provision fordere.

Beweis: Schreiben des Beklagten vom _____, Anlage K _____

Es trifft zu, dass die Klägerin auch von dem Zeugen _____ eine Provision gefordert und erhalten hat.

II.

Der Beklagte verkennt die Sach- und Rechtslage: Unter Nr. _____ des Makler-Alleinauftrags vom _____ ist ausdrücklich die Gestattung enthalten, auch für den Vertragspartner des Auftraggebers tätig zu werden. Selbst wenn man eine AGB-Eigenschaft des Maklervertrages unterstellte, wäre die Gestattung der Doppeltätigkeit formularvertraglich ohne weiteres wirksam (BGH NJW 1964, 1467). Im Falle vertraglicher Gestattung ist die Doppeltätigkeit nicht provisionsschädlich (Palandt/Sprau, § 654 Rn 4a). Nachdem der Beklagte auch nach weiterer anwaltlicher Aufforderung nicht einlenkte, ist Klage geboten.

III.

Der Beklagte befindet sich nach Zugang der Rechnung am _____ jedenfalls seit dem _____ – 30 Tage – in Verzug (§ 286 Abs. 3 BGB), wobei die Rechnung einen entsprechenden Hinweis enthält. Die Klägerin verfolgt den gesetzlichen Zinsfuß des § 288 Abs. 1 BGB.

(Rechtsanwalt)

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