Rz. 73

Anhand des Erbstatuts i.S.d. EGBGB wurden alle erbrechtlichen Fragen beurteilt. Vom Erbstatut umfasst sind demnach:

der Eintritt und Zeitpunkt des Erbfalls
die Berufung und der Kreis der gesetzlichen Erben verbunden mit der jeweiligen Erbquote sowie
das gesetzliche Erbrecht des Ehegatten.[143]

Ferner umfasst das Erbstatut:

die Erbfähigkeit als solche[144]
die Erbunwürdigkeit[145]
die dingliche Wirkung des Erbfalls[146]
den Erwerb der Erbschaft
die Zulässigkeit eines Erbschaftskaufs[147]
das Pflichtteilsrecht[148] sowie
die Haftung für Nachlassverbindlichkeiten.[149]

Des Weiteren umfasst das Erbstatut:

die Testamentsvollstreckung[150]
die Testamentsauslegung[151]
die Erbauseinandersetzung[152]
die Möglichkeit der Umdeutung einer unwirksamen Verfügung von Todes wegen[153] – sowie darüber hinaus die Zulässigkeit der Errichtung einer bestimmten Art von letztwilligen Verfügungen, insbesondere die des gemeinschaftlichen Testaments sowie des Erbvertrags.[154]
[143] Palandt/Thorn, Art. 25 EGBGB Rn 10 (2015).
[144] Kroiß, in: Bonefeld/Kroiß/Tanck, Erbprozess, § 14 Rn 24.
[145] OLG Düsseldorf NJW 1963, 2230.
[146] Kroiß, in: Bonefeld/Kroiß/Tanck, Erbprozess, § 14 Rn 24.
[147] Erman/Hohloch, Art. 25 EGBGB Rn 27.
[149] Kroiß, in: Bonefeld/Kroiß/Tanck, Erbprozess, § 14 Rn 24.
[150] BayObLG IPrax 1991, 343.
[151] NJW 1986, 2199.
[152] BGH FamRZ 1997, 548.
[153] OLG Jena FamRZ 1994, 786.
[154] BayObLGZ 1995, 47, 51.

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