Rz. 559

Muster 22.39: Antrag auf Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts

 

Muster 22.39: Antrag auf Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts

An das

Amtsgericht _________________________

– Familiengericht –

Antrag auf Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts

In der Kindschaftssache

betreffend das minderjährige Kind _________________________, geboren am _________________________, wohnhaft _________________________

Weitere Beteiligte

der _________________________, wohnhaft _________________________

– Kindesvater und Antragsteller –

Verfahrensbevollmächtigte: Rechtsanwälte _________________________

die _________________________, wohnhaft _________________________

– Kindesmutter und Antragsgegnerin –

wegen: Übertragung des Aufenthaltsbestimmungsrechts

bestellen wir uns aufgrund der uns erteilten und als Anlage beigefügten Vollmacht des Antragstellers zu dessen Verfahrensbevollmächtigten und kündigen folgenden Antrag an:

 
  Dem Antragsteller wird das Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind _________________________, geboren am _________________________, übertragen.

Begründung:

Die Beteiligten sind getrennt lebende Eheleute. Die Trennung erfolgt derzeit noch innerhalb der Ehewohnung, die Antragsgegnerin beabsichtigt, gemeinsam mit dem aus der Ehe hervorgegangenen Sohn _________________________, geboren am _________________________, auszuziehen. Hiergegen wendet sich der Antragsteller.

Eine Einigung über den künftigen Aufenthalt des Sohnes konnten die Beteiligten trotz Vermittlung des Jugendamtes bisher nicht erzielen.

Nach Auffassung des Antragstellers entspricht es dem Kindeswohl am besten, wenn ihm das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den Sohn _________________________ übertragen wird.

Der Antragsteller ist selbstständig tätig. Sein Büro befindet sich in der bisherigen Ehewohnung, die in seinem Alleineigentum steht und wo er auch zukünftig wohnen und arbeiten wird. Aufgrund seiner freiberuflichen Tätigkeit ist der Antragsteller sehr gut in der Lage, seine Arbeitszeiten selbst einzuteilen. Dementsprechend hat er schon in der Vergangenheit die Betreuung und Versorgung des Sohnes seit dessen Geburt in ganz überwiegende Maße übernommen.

Die Antragsgegnerin hingegen arbeitet vollschichtig als Krankenschwester im Drei-Schicht-System. Sie beabsichtigt auch nicht, diese Tätigkeit nach der Trennung aufzugeben.

Da die übrigen Kriterien für die Kindeswohlprüfung bei beiden Beteiligten als gleichwertig anzusehen sind, kommt dem Kontinuitätsgrundsatz vorliegend besondere Bedeutung zu. Für ein Kind im Alter von _________________________ sind gleich bleibende, stabile Verhältnisse besonders wichtig. Der Kontinuitätsgrundsatz baut auf der Annahme auf, dass der weitestgehende Erhalt der Einheitlichkeit, Stetigkeit, Gleichmäßigkeit und Stabilität der Lebens- und Erziehungsverhältnisse, wie sie im Zeitpunkt der Sorgerechtsentscheidung aktuell bestehen, dem Wohl des Kindes entspricht. Diese vermag der Antragsteller am ehesten zu gewährleisten.

Dementsprechend ist dem Antragsteller vorliegend das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu übertragen.

Eine Abschrift dieses Schriftsatzes für das Jugendamt ist beigefügt.

Rechtsanwalt/Rechtsanwältin

Verfahrenswert: 3.000 EUR, § 45 Abs. 1 FamGKG

Anwaltsgebühren: Regelgebühren nach Teil 3 Abschnitt 1 VV

Gerichtskosten: 0,5-Verfahrensgebühr, Nr. 1310 KVFamGKG

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