Rz. 1

Bislang waren die Pflegschaften in den §§ 1909 ff. BGB a.F. normiert. Sie sind nun unterteilt.[1] Die Pflegschaft für Minderjährige wird nun in den §§ 18091813 BGB n.F. geregelt:[2]

Ergänzungspflegschaft, § 1809 BGB n.F., § 1909 Abs. 1 S. 1 BGB a.F.
Pflegschaft für ein ungeborenes Kind, § 1810 BGB n.F., § 1912 BGB a.F.
Zuwendungspflegschaft, § 1811 BGB n.F., § 1909 Abs. 1 S. 1 BGB a.F.
 

Rz. 2

Die Pflegschaft für die Leibesfrucht wird umbenannt in Pflegschaft für ein ungeborenes Kind.[3] Eine Rechtsänderung ist damit nicht verbunden.[4]

 

Rz. 3

Der Zuwendungspfleger ist ein Sonderfall des Ergänzungspflegers. Er wird nun legal definiert, da der Begriff bisher vom Gesetz nicht verwendet wurde. Allerdings sei er aus der Kommentarliteratur sowie der Rechtsprechung bekannt.[5]

 

Rz. 4

In § 1812 BGB n.F. werden die Aufhebung und das Ende der Vormundschaft geregelt, § 1813 BGB n.F. verweist im Übrigen in Abs. 1 auf das Vormundschaftsrecht, wobei in Abs. 2 Ausnahmen formuliert werden.

 

Rz. 5

Sonstige Pflegschaften enthalten die §§ 1882 ff. BGB n.F.:

Pflegschaft für unbekannte Beteiligte, § 1882 BGB n.F.
Pflegschaft für gesammeltes Vermögen, § 1883 BGB n.F.
Abwesenheitspflegschaft, § 1884 BGB n.F.
Sonstiger Pfleger, § 1885 BGB n.F.

Die Regelungen zur Aufhebung dieser Pflegschaften sind in § 1886 BGB n.F., zu ihrem Ende in § 1887 BGB n.F. zu finden. In § 1888 BGB n.F. wird nicht wie bei den Pflegschaften für Minderjährige auf das Vormundschaftsrecht, sondern auf das Betreuungsrecht einschließlich der §§ 16 VBVG verwiesen.

[1] BReg, BT-Drucks. 19/24445 (Gesetzentwurf), 150.
[2] Münch, FamRZ 2020, 1513, 1514.
[3] BReg, BT-Drucks. 19/24445 (Gesetzentwurf), 150.
[4] BReg, BT-Drucks. 19/24445 (Gesetzentwurf), 226.
[5] BReg, BT-Drucks. 19/24445 (Gesetzentwurf), 226.

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