Rz. 823

Die im Abfindungsformular enthaltenen Regelungen sind Allgemeine Geschäftsbedingungen und ­unterliegen daher der Inhaltskontrolle früher nach dem AGBG,[720] seit 1.1.2002 nach §§ 305 ff. BGB.[721]

 

Rz. 824

Wenn sich der Verzicht des Anspruchstellers auf weitergehende Ansprüche nur auf gegen den Versicherer, den Versicherungsnehmer und eventuelle weitere Gesamtschuldner erstreckt, nicht jedoch auf beliebige weitere Dritte, ist die Klausel nicht zu beanstanden.[722]

[720] Das Gesetz zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB-Gesetz – AGBG) v. 29.6.2000 BGBl I 2000, 946 wurde m.W.v. 1.1.2002 in das BGB durch Gesetz v. 26.11.2001 BGBl I 2001, 3138 m.W.v. 1.1.2002 überführt.
[721] BGH v. 17.12.1985 – VI ZR 192/84 – VersR 1986, 467 = zfs 1986, 204; BGH v. 25.10.1984 – VII ZR 95/83 – BauR 1985, 100 = BB 1985, 147 = DB 1985, 647 = EWiR 1985, 9 (Anm. Löwe) = MDR 1985, 662 = NJW 1985, 970 = r+s 1985, 27 = VerBAV 1985, 245 = VersR 1985, 165 = WM 1985, 59 = zfs 1985, 101 (Die Klausel in einer Abfindungserklärung, wonach sich der Verzicht des Geschädigten auf weitergehende Ansprüche nicht nur auf den Versicherungsnehmer und den Versicherer, sondern uneingeschränkt auf "jeden Dritten" erstreckt, ist überraschend und benachteiligte den Geschädigten entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen und ist daher unwirksam); OLG Düsseldorf v. 11.5.2000 – 8 U 105/99 – NZV 2001, 470 = VersR 2002, 54 = VRS 100 (2001); 418 (BGH hat Revision nicht angenommen, Beschl. v. 13.2.2001 – VI ZR 236/00).
[722] OLG Saarbrücken v. 21.3.2006 – 4 U 24/05 – SP 2006, 233.

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