Rz. 511

Für den Zeitpunkt des Anspruchsübergangs (und damit auch den der Haftungsprivilegierung) kommt es grundsätzlich auf den Zeitpunkt des Unfallereignisses an. Dass sich die Familiensituation in der Folgezeit weiterentwickelt (z.B. durch Auflösung wie Scheidung oder Auszug des Kindes), ändert nichts an der Anwendbarkeit des § 116 VI 1 SGB X.[432]

 

Rz. 512

Die Privilegierung erfährt aber in einigen Fällen eine spätere (u.U. auch rückwirkend anzuwendende) Ausformung u.a. in spezialgesetzlich geregelten Fällen (siehe § 116 VI 2 SGB X), aber auch durch veränderte Rechtsprechung (z.B. zur nicht-ehelichen Gemeinschaft).[433]

[432] BGH v. 30.6.1971 – IV ZR 189/69 – MDR 1971, 915 = NJW 1971, 1938 = VersR 1971, 901 = VRS 41, 408; OLG Köln v. 9.5.2012 – I-16 U 48/11 – FamFR 2012, 360 (Anm. Grziwotz) = jurisPR-VerkR 19/2012, Anm. 1 (Anm. Lang) = NJW-Spezial 2012, 395 = SP 2012, 287 (Vorinstanz zu BGH v. 5.2.2013 – VI ZR 274/12 – VersR 2013, 520).
[433] OLG Köln v. 9.5.2012 – I-16 U 48/11 – FamFR 2012, 360 (Anm. Grziwotz) = jurisPR-VerkR 19/2012, Anm. 1 (Anm. Lang) = NJW-Spezial 2012, 395 = SP 2012, 287 (Vorinstanz zu BGH v. 5.2.2013 – VI ZR 274/12 – VersR 2013, 520) (Der entsprechenden Anwendung des Angehörigenprivilegs steht nicht das sog. Rückwirkungsverbot entgegen).

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