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Kein Gewerbe betreiben die Angehörigen der freien Berufe, für die charakteristisch die höchstpersönliche Leistungserbringung ist, z.B. Rechtsanwälte, Ärzte, Architekten, Künstler.[36] Daran hat auch der neue Kaufmannsbegriff nichts geändert; die diskutierte Ausdehnung auf alle Unternehmen und Berufsgruppen ist unterblieben.[37] Die Gründe für die Ausklammerung der Freiberufler sind vorwiegend traditionsbedingt.[38] Diese werden auch bei Eintragung in das Handelsregister nicht zu Kaufleuten.[39] Auch Partnerschaftsgesellschaften üben kein Handelsgewerbe aus (§ 1 Abs. 1 S. 2 PartGG) und sind grundsätzlich dem Handelsrecht entzogen.[40] Möglich ist aber die analoge Anwendung von einzelnen handelsrechtlichen Vorschriften auf Freiberufler.[41]

[36] Baumbach/Hopt, § 1 Rn 19; MüKo-HGB/K. Schmidt, § 1 Rn 32 ff.; Müther, Handelsregister, § 7 Rn 10 f.
[37] Vgl. Ammon, DStR 1998, 1475; kritisch dazu K. Schmidt, DB 1994, 515 ff.; K. Schmidt, DB 1997, 909, 911.
[38] Vgl. Röhricht/von Westphalen/Haas, HGB, § 1 Rn 58; Heidel/Schall, § 1 Rn 23.
[39] Vgl. aber § 5 HGB zum Kaufmann kraft Eintragung, dazu oben.
[40] MüKo-HGB/K. Schmidt, § 6 Rn 8.
[41] Vgl. Baumbach/Hopt, § 1 Rn 10; Heidel/Schall, § 1 Rn 9; Hopt, ZGR 1987, 177; MüKo-HGB/K. Schmidt, § 1 Rn 85 ff.; dagegen die Rspr.: OLG Stuttgart v. 2.6.2016 – 3 AR 5/16, Rn 23, juris; Schleswig-Holsteinisches OLG v. 11.3.2011 – 17 U 38/10, Rn 26, juris; BGH v. 22.1.2004 – IX ZR 65/01, juris.

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