Rz. 13

Dass eine über den Tod des Vollmachtgebers hinaus wirkende Vollmacht auch als Generalvollmacht – in der Praxis sehr häufig als Vorsorgevollmacht – erteilt werden kann, ist allgemein anerkannt.[34] Rechtsfolge der Vollmacht über den Tod hinaus ist, dass der Bevollmächtigte nach dem Tod des Vollmachtgebers dessen Erben in Bezug auf den Nachlass vertritt. Dies gilt auch, wenn diese unbekannt sind.[35] Da der Bevollmächtigte seine Befugnis vom Erblasser herleitet, kann er alle Rechtsgeschäfte so vornehmen, wie dieser es hätte tun können.[36] Der Bevollmächtigte kann Umschreibungen bezüglich der sich im Nachlass befindlichen Grundstücke im Grundbuch veranlassen.[37] Hat der Erblasser eine über seinen Tod hinaus wirkende Vollmacht erteilt, braucht der Bevollmächtigte im Grundbuchverkehr so lange keinen Erbnachweis vorzulegen, wie die Vollmacht noch besteht und sofern die Erben nicht im Grundbuch einzutragen sind.[38]

[34] Staudinger/Schilken, § 168 Rn 28; Michalski, WuM 1997, 658; Bork, JZ 1988, 1059; Trapp, ZEV 1995, 314; Seif, AcP 200, 192.
[35] BGHZ 87, 20, 25; BGH FamRZ 1983, 477; OLG Hamburg DNotZ 1967, 31; BeckOK BGB/Schäfer, § 168 Rn 10; Erman/Palm, § 168 Rn 5; MüKo/Schramm, § 168 Rn 33; Soergel/Leptien, § 168 Rn 31; Finger, NJW 1969, 1624; Petersen, Jura 2003, 310, 311; Saar/Posselt, JuS 2002, 778, 779 m.w.N.
[36] RGZ 88, 345; OLG Hamburg DNotZ 1967, 31; LG Stuttgart BWNotZ 2007, 119.
[37] OLG Hamburg DNotZ 1967, 31.
[38] RGZ 88, 345.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge