Rz. 14

Um eine auch aktuell immer wieder (hoffend?) gestellte Frage vorweg zu beantworten: Durch eine Stiftung lassen sich Pflichtteilsansprüche nicht vermeiden (siehe auch Rdn 196 ff.). Die völlig h.M. bejaht Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsansprüche der enterbten Erben auch bei Stiftungsgestaltungen.[28] Das gilt auch angesichts einer etwas missverständlichen Entscheidung des OLG Dresden,[29] was der BGH unter Aufhebung dieses Urteils klargestellt hat.[30] Zur Pflichtteilsvermeidung kann eine Stiftung also nicht eingesetzt werden. Auch hier bleibt insoweit nur der Weg über Erb-/Pflichtteilsverzichtsverträge nach den §§ 2346 ff. BGB.

[28] Hörmann, in: Werner/Saenger/Fischer, § 21 Rn 106 m.w.N.; Godron, in: Richter, § 17 Rn 103; Medicus, in: FS Heinrichs, 1998, S. 381, 390; NK-BGB/Schiffer/Pruns, § 80 (a.F.) Rn 102 ff.; Schwake, in: Münch. Hdb. GesR, Bd. 5, § 79 Rn 196 ff.
[29] OLG Dresden NJW 2002, 3181 ff. Zu dem Urteil siehe Rawert, NJW 2002, 151 ff.; Schiffer, DStR 2003, 14 ff.
[30] Siehe BGH NJW 2004, 1382 m. Anm. Schiffer, NJW 2004, 1565.

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