Rz. 20

Der BGH[14] hat dem Geschädigten für seine künftigen Ansprüche eine Einzugsermächtigung erteilt, u.a. mit der Konsequenz, dass der Schadenersatzpflichtige auch im Verlaufe der weiteren Regulierung mit befreiender Wirkung an den unmittelbar Anspruchsberechtigten zahlen kann.

 

Rz. 21

Der BGH begründet seine Entscheidung zum Zeitpunkt des Forderungsübergangs ("Absehbarkeit der Leistungspflicht des SHT") u.a. damit, dass ein bereits mit Eintritt des Schadens eintretender Forderungsübergang auf den SHT

Zitat

"in einer Vielzahl von Fällen, in denen es nie zu Sozialhilfeleistungen kommt, ohne sachlichen Grund eine Schadensregulierung, insbesondere in Form eines Abfindungsvergleiches, unmöglich machen oder zumindest erheblich erschweren würde."[15]

 

Rz. 22

Der BGH führt weiter aus:

Zitat

"Der Zweck der von der Subsidiarität der Sozialhilfe geprägten Einziehungsermächtigung besteht aber nach Auffassung des BGH darin, durch Realisierung des Ersatzanspruchs gegenüber dem Schädiger den Eintritt der Hilfsbedürftigkeit und damit eine Inanspruchnahme des Sozialhilfeträgers zu vermeiden. Rechtshandlungen des Anspruchsberechtigten muss der Sozialhilfeträger also nur soweit gegen sich gelten lassen, als sie durch diesen Einziehungszweck gedeckt sind."[16]

[14] BGH v. 27.6.2006 – VI ZR 337/04 – BGHReport 2006, 1367 = DAR 2007, 22 (nur Ls.) = MDR 2007, 151 = NJW 2006, 3565 = NZV 2007, 33 = r+s 2007, 40 = SP 2006, 381 = SVR 2007, 58 (Anm. Lang) = VersR 2006, 1383 = VRS 111, 252 = zfs 2006, 618; BGH v. 10.10.2002 – III ZR 205/01 – HVBG-Info 2002, 3168 = MDR 2003, 26 = NJW 2002, 3769 = NZV 2002, 557 = r+s 2003, 80 = SP 2003, 10 = VersR 2002, 1521 = zfs 2003, 14; BGH v. 5.3.2002 – VI ZR 442/00 – BGHZ 150, 94 = DAR 2002, 305 = EWiR 2002, 745 (nur Ls., Anm. Plagemann) = HVBG-Info 2002, 1949 = NJW 2002, 1877 = NVersZ 2002, 563 = r+s 2002, 241 = SP 2002, 337 = VersR 2002, 869 = VRS 102, 447 = zfs 2002, 337; BGH v. 12.12.1995 – VI ZR 271/94 – BGHZ 131, 274 = FamRZ 1996, 279 = HVBG-Info 1996, 516 = JR 1997, 14 (Anm. Müller/Steinmeyer) = MDR 1996, 799 = NJW 1996, 726 = NJW-RR 1996, 1306 = NVwZ 1996, 515 (nur Ls.) = NZV 1996, 110 = r+s 1996, 102 = SP 1996, 79 = VersR 1996, 349 = VRS 90, 358 = WI 1996, 34 = zfs 1996, 90; OLG Köln v. 8.5.1998 – 19 U 210/97 – HVBG-Info 1999, 1618 = OLGR 1998, 249 = SGb 19999, 133 (nur Ls.) = VersR 1998, 1307 (BGH hat die Revision nicht angenommen, Beschl. v. 23.3.1999 – VI ZR 179/98 –).

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