Rz. 77

Schadenspositionen, wie z.B. Beilackierungskosten, deren Anfall offen ist, weil sich die Erforderlichkeit erst im Wege der Reparatur herausstellt, kann ein Geschädigter nach verbreiteter Meinung in der Regel nicht im Wege der fiktiven Abrechnung aufgrund eines Gutachtens ersetzt verlangen.[141] Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Beilackierungskosten auch bei fiktiver Abrechnung ersatzfähig sind, wenn ihre Notwendigkeit zur Überzeugung des Tatrichters festgestellt ist.[142]

[141] OLG Hamm, Urt. v. 28.3.2017 – 26 U 72/16, BeckRS 2017, 107264; AG Frankfurt/M., Urt. v. 19.10.2015 – 32 C 2787/15, SVR 2017, 314 m. Anm. Balke; AG Ratingen, Urt. v. 7.1.2016 – 10 C 75/15, SVR 2016, 106 m. Anm. Balke, Fitz, in: Himmelreich/Halm/Staab, Handbuch der Kfz-Schadensregulierung, 4. Aufl. 2018, Kap. 10 Rn 27a; Aukle, Rechtsprechungsreport zum Streitthema der Beilackierungskosten, SVR 2020, 217.
[142] BGH, Urt. v. 17.9.2019 – VI ZR 396/18, VersR 2020, 44 m. Anm. Zwickel; dazu Vuia, NJW 2020, 237; Aukle, SVR 2020, 217; Moser, zfs 2020, 143.

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