Rz. 53

Regeln ordnen den Umgang der Familienmitglieder untereinander. Sie betreffen z.B. Kommunikation, konstruktive Zusammenarbeit, den Umgang mit Konflikten oder mit Informationen. Sie werden bereits im Prozess der Familienstrategie angewandt und wirken sich schon dort positiv auf die Kooperationsbereitschaft aus.

Ferner flankieren Regeln die Verantwortlichkeiten. Sie helfen, familiäre und Unternehmensangelegenheiten zu trennen und die Funktionen entsprechend den gemeinsamen Zielen zu präzisieren. Dazu gehören insbesondere Vergütungs-, Zugangs- oder Qualifikationsregeln für Familienmitglieder. Im Rahmen der Familienstrategie geht es dabei vorrangig um die Konkretisierung und eine gemeinsame Ausrichtung der Erwartungen. Erst Kriterien ermöglichen Planung: Sind bspw. ein Studium und Führungserfahrung Anforderungskriterien für einen Geschäftsführer sowie ein gestufter Bewerbungsvorlauf von 2 Jahren (Interessensbekundung) und 1 Jahr (schriftliche Bewerbung) oder gilt eine Altersgrenze von 72 Jahren für den Beirat, dann können Kandidaten und Entscheider planvoll handeln.

Das Vereinbaren derartiger Regeln im gemeinsamen Prozess der Familienstrategie dient der Fairness in der Familie.[21] Es entlastet aber auch, indem es die Anzahl konfliktträchtiger Entscheidungen reduziert.

[21] Vgl. dazu Baus/Fritsch, S. 29 ff.

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