Rz. 35

Bei der Unterarmschaftfraktur handelt es sich um den Bruch beider Unterarmknochen. Es können jedoch auch isolierte Frakturen des Radius (Speiche) oder der Ulna (Elle) erfolgen. Ferner gibt es die komplizierten Brüche, wie die sog. Monteggia-Fraktur. Dies ist eine Ulnaschaftfraktur mit gleichzeitiger Luxation des Radiuskopfes, d.h. die Ulna ist gebrochen und gleichzeitig ist eine Luxation des Radiusköpfchens eingetreten. Die zweite Sonderform ist die sog. Galeazzi-Fraktur. Hierbei ist der Radius gebrochen und die Ulna im Handgelenk luxiert. Als dritte Sonderform gibt es noch die sog. Essex-Lopresti-Läsion. Hierbei handelt es sich um eine Radiuskopffraktur mit Ruptur der Membrana interossea. Die Unterarmschaftfraktur kann sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Die meisten Brüche werden operativ behandelt. Bei einer konservativen Behandlung besteht die Problematik, dass eine lange Ruhigstellung erfolgen muss. Es ist eine deutliche Einschränkung der Unterarmdrehung vorgegeben und es besteht ein hohes Pseudarthroserisiko. Von daher wird statistisch gesehen die Mehrzahl derartiger Frakturen operiert. Unterarmschaftfrakturen entstehen häufig durch eine Gewalteinwirkung gegen den Unterarm. Speziell bei Verkehrsunfällen, wie Fahrradunfällen, Motorradunfällen oder auch Fußgängerstürzen, kommen derartige Brüche häufig vor. Die Fraktur des Ulnaschafts (Parierfraktur) entsteht dadurch, dass eine direkte Gewalteinwirkung auf die Ulna erfolgt. Man hat dies oftmals bei Fällen, wenn der Kopf geschützt werden soll und hierzu der Unterarm nach oben gehalten wird.

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