Rz. 23

Die Oberarmschaftfraktur heißt in den Arztberichten Humerusschaftfraktur (Humerus = Oberarm). Es handelt sich um eine Bruchverletzung im mittleren Teil des Langknochens (bei den Arm- und Beinknochen handelt es sich um sogenannte Langknochen). Nicht gemeint ist ein Bruch in Schulter- oder Ellenbogengelenksnähe. Hier spricht man von einer Humeruskopf- bzw. Ellenbogenfraktur (siehe hierzu Rdn 28, 68 ff.). Die sog. Humerusschaftfraktur ist die knöcherne Kontinuitätsdurchtrennung des Humerusschafts. Eine solche Oberarmschaftfraktur kann durch ein direktes Trauma entstehen, wenn ein Schlag auf den Oberarm erfolgt, aber auch durch ein indirektes Trauma, wie den Sturz auf den Arm, Ellenbogen oder die Hand. Gerade bei Verkehrsunfällen, die außerhalb des Fahrzeugs stattfinden, wie bei Kollisionen mit Fußgängern, Radfahrern, Mofafahrern oder Motorradfahrern, treten solche Verletzungen durch Stürze häufig auf. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Frakturen je nach Richtung der Gewalteinwirkung zwischen Querfrakturen, Spiralfrakturen oder Stückfrakturen. Entweder werden die Fälle konservativ durch Ruhigstellung behandelt, zum Beispiel durch einen Desault-Verband oder operativ durch Verwendung von Nägeln. Bei der konservativen Therapie wird heute nicht nur eine Ruhigstellung durch Gips oder Kunststoff vorgenommen, sondern man nutzt zur Ruhigstellung auch einen sog. Sarmiento-Brace, welcher so angelegt wird, dass angrenzende Gelenke frei bleiben. Diese Methode wird häufig bei jüngeren Patienten angewandt, wo ein guter Muskelmantel für die konservative Art der Behandlung spricht.

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