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Beim Thoraxtrauma handelt es sich um eine Brustkorbverletzung, zum Beispiel durch Gewalteinwirkung von außen. Bei Verkehrsunfällen kommt es häufig durch den Aufprall zum stumpfen Thoraxtrauma. Häufig liegen bei Thoraxverletzten Begleitverletzungen des Kopfes vor, da diese Thoraxverletzungen häufig nur dann entstehen, wenn erhebliche Gewalt auf den Körper einwirkt. Es ist hier immer zu prüfen, ob ein Polytrauma vorliegt. Da die Rippen neben dem Brustbein und der Brustwirbelsäule das Skelett des Brustkorbes bilden, ist in den Arztberichten auch immer zu schauen, ob der Begriff Rippenfraktur oder Rippenserienfraktur vorkommt, da diese oftmals mit Brustkorbverletzungen einhergehen. Eine Rippenserienfraktur liegt immer vor, wenn ein Bruch von mindestens 3 oder mehreren aufeinanderfolgenden Rippen gegeben ist. Solche Rippenserienfrakturen führen zu einem instabilen Thorax, so dass es zu Atemproblemen kommen kann. Es kann auch eine Herzkontusion als Begleitverletzung auftreten. In den Arztberichten ist nachzuschauen, wie der Patient untersucht wurde, da auf Röntgenbildern nicht automatisch eine Rippenfraktur zu erkennen ist.

 

Praxistipp

Da in der Regel eine erhebliche Gewalteinwirkung auf den Körper vorliegt, können die Rippen, wenn sie brechen, natürlich die Weichteile verletzen oder sogar das Herz oder die Lunge oder andere größere Gefäße in Mitleidenschaft ziehen oder deren Funktion beeinträchtigen. Das sog. stumpfe Thoraxtrauma im Verkehrsbereich tritt auch bei einem Überrolltrauma ein.

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