Rz. 225

Das BVerwG hat zutreffend festgehalten: "Vertragliche Pflegeansprüche können vielmehr auf der Bedarfsseite berücksichtigt werden."[502]

Die Pflegeverpflichtung des Zuwendungsempfängers stellt sich also nicht als Einkommen des Zuwendenden dar, sondern reduziert von vorneherein den Bedarf, wenn der Anspruch erfüllt wird.[503]

Wer ihn erfüllen muss, ist streitig. Davon hängen aber im Zweifelsfall die Rechtsfolgen ab, wenn die Verpflichtung ausfällt bzw. unmöglich wird.[504] Die Rechtsprechung[505] und teilweise auch die Literatur[506] sind der Auffassung, dass die Verpflichtung zur Pflege keine höchstpersönliche Verpflichtung i.S.v. § 613 BGB ist. Andere Teile der Literatur gehen von einer Höchstpersönlichkeit der Pflegeverpflichtung aus.[507] Grundsätzlich ist eine allgemeine Tendenz zu verzeichnen, einzelfallabhängig[508] zu entscheiden.

[502] BVerwG v. 18.5.1995 – Az.: 5 C 1.93, FamRZ 1995, 1345.
[503] Harryers, RNotZ 2013, 1, 4 m.w.N.
[504] Vgl. z.B. OLG Oldenburg v. 29.5.2012 – Az.: 12 U 67/09 für eine Pflegeverpflichtung im Rahmen eines Erbvertrages.
[505] BGH v. 14.1.2005 – Az.: V ZR 99/04, ZEV 2005, 261; OLG Hamm v. 11.1.1999 – Az.: 5 U 50/98, DNotZ 1999, 719; LG Düsseldorf v. 21.1.2010 – Az.: 8 O 460/05, FamRZ 2010, 1697.
[506] Mayer/Geck, Der Übergabevertrag, § 6 Rn 17 ff.
[507] Weyland, MittRhNotK 1997, 55, 62; Würzburger Notarhandbuch/Holland, Teil 2, Kap. 7, Rn 87.
[508] Harryers, RNotZ 2013, 1, 10 m.w.N.

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