Rz. 379

Die Einstandspflicht des Schadenersatzpflichtigen kann aus Gründen der Kausalität nicht nur ganz entfallen, sondern auch zeitlich beschränkt sein, wenn der durch den Unfall ausgelöste Schaden z.B. aufgrund von Vorschäden auch ohne den Unfall früher oder später eingetreten wäre.[253] Die Schadenersatzberechtigung kann daher im Wege der Schadenschätzung auf eine geringere Laufzeit als das hypothetische Lebensarbeitszeitende mit 65 Jahren zu schätzen sein.[254]

[253] BGH v. 30.4.1996 – VI ZR 55/95 – BGHZ 132, 341 = DAR 1996, 351 = HVBG-Info 1996, 2083 = JZ 1996, 1080 (Anm. Schlosser) = MDR 1996, 886 (Anm. Jäger) = NJW 1996, 2425 = NZV 1996, 353 = r+s 1996, 303 (Anm. Lemcke) = SP 1996, 270 = VersR 1996, 990 (Anm. Frahm, VersR 1996, 1212) = VRS 91, 414 = zfs 1996, 290 (Anm. Diehl) (zu II.c und II.2.d) aa)). Siehe auch Müller, Spätschäden im Haftpflichtrecht, VersR 1998, 129 = Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im DAV – Homburger Tage 1997, S. 7.
[254] OLG Schleswig-Holstein v. 2.6.2005 – 7 U 124/01 – OLGR 2006, 5 = SchlHA 2006, 163 (Abschlag von 50 % bei psychischem Folgeschaden).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge