Rz. 165

Von größter Bedeutung sind zunächst einmal die Sachkonten, in denen die Geschäftsvorfälle des jeweiligen Geschäftsjahres verbucht werden. Dies geschieht getrennt nach Veränderung des Bestandes, sowie nach Aufwand und Ertrag.

Daneben gibt es als weitere Untergliederungen die Debitorenbuchführung und die Kreditorenbuchführung.

Debitorenbuchhaltung wird jener Teil der Aufbauorganisation von Unternehmen genannt, der sich mit der Erfassung und Verwaltung der offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder sämtlicher Forderungen befasst.

Die Kreditorenbuchhaltung ist speziell für die Buchführung der Kontokorrentbeziehungen zwischen dem eigenen Unternehmen und den Kreditoren (externe Lieferanten bzw. externe Anbieter einer Dienstleistung) zuständig.

 

Rz. 166

Die Sachkonten werden wie folgt in Bestands- und Erfolgskonten unterschieden:

 
Sachkonten
  Bestandskonten       Erfolgskonten  
Aktiva   Passiva   Aufwand   Ertrag
  Bilanz       G&V  

Die Bestandskonten dienen dazu, Veränderungen des Vermögens- und des Kapitalbestandes festzuhalten (Beispiel: Kauf eines Lieferwagens). Die Bestandskonten bilden die Basis für die Bilanz.

Erfolgskonten hingegen werden gebucht, sobald das Eigenkapital verändert wird, ein Geschäftsvorfall also direkt den Gewinn oder einen möglichen Verlust beeinflusst. Hier erscheinen somit die Aufwendungen und Erträge, aus denen die Gewinn- und Verlustrechnung besteht.

 

Rz. 167

 

Hinweis

Die Erfolgskonten stellen Unterkonten des Eigenkapitalkontos dar und sind untergliedert in Aufwands- und Ertragskonten, die in einer Periode der Gewinnermittlung anfallen und deren Ergebnis sich aus ihrer Differenz zum Jahresende in Form eines Gewinns oder eines Verlustes zeigt. Dieses Ergebnis erhöht oder reduziert das Eigenkapital.

 

Rz. 168

Der sog. Kontenrahmen ist ein Organisations- und Gliederungsplan für das Rechnungswesen und dient dazu, die formelle Ordnungsmäßigkeit der Buchführung zu gewährleisten. Er ist nicht gesetzlich vorgeschrieben und folgt, wie auch die Datev-Kontenrahmen "SKR" (Sonderkontenrahmen), üblicherweise folgenden Kontenklassen:

 
Datev SKR 03 Prozessgliederungsprinzip
Kontenklasse 0 Anlage- und Kapitalkonten
Kontenklasse 1 Finanz- und Privatkonten
Kontenklasse 2 Abgrenzungskonten
Kontenklasse 3 Wareneingangs- und Bestandskonten
Kontenklasse 4 betriebliche Aufwendungen
Kontenklasse 7 Bestände an Erzeugnissen
Kontenklasse 8 Erlöskonten
Kontenklasse 9 Vortragskonten
 
Datev SKR 04 Abschlussgliederungsprinzip
Kontenklasse 0–1 Aktiva
Kontenklasse 2–3 Passiva
Kontenklasse 4 betriebliche Erträge
Kontenklasse 5 Materialaufwendungen sowie Fremdleistungen
Kontenklasse 6 sonstiger betrieblicher Aufwand
Kontenklasse 7 sonstige Erträge und Aufwendungen
Kontenklasse 9 Vortragskonten

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