
Eine neue Technologie hält Einzug in die Bewerbervorauswahl: Das Avatar-Interview kann künftig Online-Tests ergänzen und Chatbots und Videointerviews ablösen. Die Technik ist noch neu, erste Erprobungen zeigen aber das Potenzial und große diagnostische und rechtliche Vorteile gegenüber zeitversetzten Interviews auf Videobasis.
Das Interview ist das wichtigste Auswahlinstrument sowohl bei internen als auch externen Besetzungen. Nahezu unvorstellbar ist es, jemanden für eine Organisation einzustellen oder zu befördern, ohne dass zuvor ein Gespräch geführt wurde, um herauszufinden, ob Person und Organisation, Job, Team und Vorgesetzte wirklich zueinander passen. Ein Verzicht wäre auch methodisch falsch, denn Metaanalysen zur prognostischen Validität von Diagnoseverfahren dokumentieren, dass Interviews zu den prognosestärksten Instrumenten bei Personalentscheidungen zählen. Strukturierte, standardisierte und vor allem anforderungsbezogene Interviewverfahren sind hierfür besser geeignet als frei geführte Gespräche. Auch aus Sicht der Akzeptanz bei Bewerbern liegen Interviews weit vorne – Kandidaten können Fragen stellen, die Organisation kennenlernen und haben ein hohes Kontrollerleben, weil sie aktiv am Gesprächsgeschehen teilnehmen, und Transparenz durch unmittelbares Feedback erleben. Auch in Zukunft werden pe...