• Das allerwichtigste zuerst: Unternehmensnachfolgeprozesse brauchen viel Zeit. Sowohl der Übergebende als auch der Nachfolger brauchen Zeit und Raum für die Entwicklung ihrer jeweiligen Vorstellungen. Und es braucht Zeit, um diese Vorstellungen immer wieder abzugleichen, das Gemeinsame und Lösungen für die unterschiedlichen Ideen zu finden. Daher sollte jeder Unternehmer sich frühzeitig mit diesen Gedanken auseinandersetzen.
  • Das wünschenswerte planvolle und strukturierte Vorgehen lässt sich manchmal nur schwer erkennen. Der Eindruck, den roten Faden verloren zu haben, muss immer wieder korrigiert werden, indem das Erreichte gut dokumentiert vorliegt. Und da der Prozess Zeit braucht, verändern sich Teile der Parameter, so dass Neubewertungen wieder notwendig werden.
  • Ganz besonders stellt sich die Situation für eine familieninterne Lösung dar. Hier ist der übergebende Vater oder Mutter insofern um noch eine Anstrengung mehr gefordert, weil er/sie das Kind "objektiv" als den richtigen Nachfolger beurteilen können muss.
  • Das fällt besonders schwer, weil niemand die Schwächen und schwierigen Phasen der Kinder so gut kennt wie Vater und Mutter. Und dann soll das notwendige Kompetenzprofil des Unternehmers, Kaufmanns, Führungskraft, Verhandlungspartner und so weiter in diesem Kind erkannt und gewürdigt werden. Was für eine Mammutaufgabe!
  • Unternehmensnachfolge ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der alle Betroffenen gefordert sind. Der Unternehmer, die Familie, die Mitarbeiter, die Geschäftspartner und der Nachfolger. Dafür ist von allen Beteiligten ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit gefordert.
  • Offene und wertschätzende Kommunikation ist nicht selbstverständlich. Sie will von allen Beteiligten aktiv gestaltet sein.
  • Eine Unternehmensnachfolge bewirkt große Veränderungen für das Unternehmen und für die Menschen; Veränderungen bergen ein hohes Maß an Konfliktpotenzial, mit denen sich die Beteiligten auseinandersetzen müssen; das fordert auch die "Bereitschaft, seinen eigenen Anteil am Konflikt zu sehen und daran zu arbeiten und damit die Voraussetzung für eine Lösung zu schaffen".[1]
 
Hoffen und Harren hält manchen zum Narren!
[1] Nexxt Initiative Unternehmensnachfolge, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Unternehmensnachfolge – die optimale Planung, 2014, S. 38.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt ProFirma Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge