Die Rabattarten sind so vielfältig wie die Gründe, die zu diesen geplanten Preisnachlässen führen:

  • Die Funktionsrabatte vergüten die Funktion, die der Kunde in der Lieferkette erfüllt. Der Vertrieb ist grundsätzlich über Großhändler, Einzelhändler und direkt an den Endverbraucher möglich. Die jeweiligen Kundengruppen erhalten entsprechend abgestufte Rabatte auf die Listenpreise, die die Erfüllung ihrer Funktion sicherstellen.
  • Mengenrabatte werden gegeben, wenn der Kunde von bestimmten Produkten größere Mengen abnimmt. Ob dies für in einen Auftrag oder über einen Zeitraum gilt, hängt von der individuellen Vereinbarung ab.
  • Ein Bonus wird in Abhängigkeit vom Gesamtumsatz vereinbart. Er wird bei Erreichen bzw. Überschreiten eines vereinbarten Mindestumsatzes gewährt. Ein solcher Rabatt soll den Kunden dazu bewegen, ein möglichst großes Volumen beim Unternehmen einzukaufen.
  • Andere Rabatte können für unterschiedlichste Anlässe gewährt werden. Üblich sind Treuerabatte, Frühbucherrabatte, Rabatte für Bezug außerhalb der Saison usw.
 
Praxis-Tipp

Boni werden in der Regel erst nach Ablauf eines vereinbarten Zeitraumes gezahlt. Da auch dann erst die exakte Höhe des Rabattes feststeht, muss der Kostenrechner bei der monatlichen Berechnung von Umsätzen und Deckungsbeiträgen eine Schätzung der zu berücksichtigenden Boni vornehmen.

Alle genannten Rabattarten können auf unterschiedliche Art und Weise be- und verrechnet werden. Die häufigste Art der Rabattgewährung ist die prozentuale Reduktion des Kaufpreises. Ein Rabatt von x Prozent reduziert den Verkaufspreis um diesen Prozentsatz. Damit wird die Rechnung entsprechend geringer. Werden solche Rabatte vereinbart, passen sich die effektiven Euro-Beträge bei Preisveränderungen automatisch an. Es kann jedoch auch eine Rabattvereinbarung in absoluten Euro-Werten getroffen werden. Damit sinkt zwar auch der Rechnungsbetrag, Preisveränderungen haben jedoch keinen Einfluss auf die effektive Höhe des Rabattes.

Keinen Einfluss auf die Rechnungsendbeträge haben Naturalrabatte. Diese werden in Form von zusätzlichen Produkten der Lieferung beigelegt. Es werden z. B. 100 Stück bestellt und berechnet, aber 110 Stück geliefert. Obwohl in Geldeinheiten effektiv der gleiche Rabatt gewährt wird, verführt eine solche Regelung den Kunden eher dazu, mehr zu bestellen.

 
Praxis-Tipp

Mehrere Rabatte können miteinander kombiniert werden. So kann ein Funktionsrabatt von 40 %, eine Mengenrabatt von 10 % und ein Sonderrabatt von 5 % gewährt werden. Sie müssen in der Vereinbarung darauf achten, ob es sich um additive oder multiplikative Rabatte handelt. Im ersten Fall werden die Rabatte addiert (40 + 10 + 5 = 55 %), im zweiten Fall wird jeweils vom Restwert gerechnet (40 + 10 % von 60 + 5 % von 54 = 48,7 %).

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