Arbeitnehmer fühlen sich im Stich gelassen beim Ausgleich zwischen Beruf und Freizeit

In Frankreich meinen nur 41 Prozent der Mitarbeiter, dass ihr Unternehmen sie dabei unterstützt, Arbeits- und Privatleben miteinander in Einklang bringen zu können. Bessere Zeugnisse stellen die Spanier ihren Arbeitgebern aus. Dort fühlt sich mehr als die Hälfte (56 Prozent) vom Arbeitgeber unterstützt. Weltweit ist die Zufriedenheit in Zentral- und Nordamerika am höchsten. So geben 70 Prozent der Zentralamerikaner an, dass ihr Arbeitgeber für eine gute Work-Life-Balance sorgt. In Nordamerika sind es 65 Prozent. "Tatsächlich spielt die Work-Life-Balance eine entscheidende Rolle. Denn mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (27 Prozent) weltweit wechselt seinen Arbeitsplatz, wenn er mit der Work-Life-Balance nicht zufrieden ist", sagt Expertin Mandy Rehmann, Leiterin von Hay Group Insight für Deutschland/ Österreich/ Schweiz. In die Studie sind Angaben von fünf Millionen Mitarbeitern aus 400 Unternehmen weltweit eingeflossen.
Gute Work-Life-Balance geht mit zufriedenstellender Vergütung einher
Die Studie ergab außerdem, dass Mitarbeiter mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance auch zufriedener mit ihrer Vergütung sind. So finden weltweit 58 Prozent aller Studienteilnehmer, die ein ausgewogenes Arbeits- und Privatleben haben, dass sie für ihre Arbeit fair bezahlt werden. Bei den Mitarbeitern, die ihr Privatleben wegen des Jobs vernachlässigen müssen, sind es dagegen nur 36 Prozent. Auch trauen 71 Prozent der Mitarbeiter mit guter Work-Life-Balance ihrem Unternehmen zu, dass es ihm gelingt, Top-Talente zu rekrutieren. Bei den Mitarbeitern mit unzureichenden Ausgleichsmöglichkeiten sind es hingegen nur 45 Prozent.
Förderung des Talentmanagements statt reiner Effizienzdenke
"Überall auf der Welt sehen wir einen Trend zur Effizienzsteigerung. Das bedeutet: Mitarbeiter müssen mit immer weniger deutlich mehr leisten. Das führt dazu, dass die Arbeitnehmer immer unzufriedener mit der Work-Life-Balance werden", sagt Rehmann. Aber vermeintliche Lösungen wie Heimarbeit oder flexible Arbeitszeiten werden nicht ausreichen, um dieser Unzufriedenheit erfolgreich zu begegnen. "Statt dessen müssen die Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Mitarbeiter stärker unterstützen, damit sie produktiver arbeiten können und somit wieder mehr Zeit für ihr Privatleben haben", fordert Rehmann.
Dazu gehörten die Förderung von unternehmensweiter Zusammenarbeit im Sinne eines stärkeren Ideen- und Ressourcenaustausches, Erweiterung individueller Handlungsspielräume und Entscheidungskompetenzen sowie die Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen, um die Arbeit effizient zu erledigen. Unternehmen, die das nicht tun, werden die Konsequenzen zu spüren bekommen, prognostiziert Rehmann: "Leistungsträger und Talente, die sich vom Unternehmen nicht ausreichend unterstützt fühlen, werden entweder ausbrennen oder gehen."
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