Vollzeit-MBA beim Wirtschaftsstudium am beliebtesten Infografik

Interessierte am Wirtschaftsstudium schätzen den beruflichen Wert eines MBA genauso hoch ein wie vor der Pandemie und bevorzugen zunehmend hybride Formate. Das ergab die aktuelle "Prospective Students Survey" des Graduate Management Admission Council (GMAC).

Der 2022 Summary Report "GMAC Prospective Students Survey" untersucht, wie sich die Präferenzen von angehenden Studierenden während der Covid-19-Pandemie verändert haben. Dafür hat das GMAC rund 6.500 Personen weltweit befragt, die im Jahr 2021 Interesse an einem Wirtschaftsstudium bekundet haben. Wie vor der Pandemie sind vier von fünf Studieninteressierten der Meinung, dass ein betriebswirtschaftlicher Hochschulabschluss dazu beiträgt, sich bei der Arbeit hervorzuheben. 42 Prozent halten wie schon 2019 die Kosten im Verhältnis zum Nutzen allerdings für zu hoch. Dies ist fast doppelt so hoch wie der Anteil derjenigen, die die Kosten für angemessen halten (22 Prozent).

Vollzeit-MBA ist die unangefochtene Nummer eins

Mehr als 40 Prozent der angehenden Studierenden in der "Business School Pipeline" wollen einen MBA im Vollzeitformat erwerben, entweder als zweijähriges (22 Prozent im Jahr 2021) oder einjähriges Programm (21 Prozent). Die angehenden Studierenden sehen einen höheren Wert in der persönlichen Erfahrung an einer Business School im Vergleich zum Online-Studium – aber das Interesse an hybriden Formaten nimmt zu.

Online und Hybrid gewinnen beim Wirtschaftsstudium an Ansehen

Von den global befragten Studieninteressierten sind die meisten nicht der Meinung, dass Online-Studiengänge den gleichen Wert bieten wie Präsenzstudiengänge (73 Prozent). Fast vier von fünf glauben nicht, dass die Vernetzungsmöglichkeiten gleichwertig sind. Zwei von drei halten die Karrieremöglichkeiten für geringer. Das schlechtere Image der Online-Studiengänge hat sich jedoch zwischen 2020 und 2021 leicht abgeschwächt. Weltweit bevorzugen 20 Prozent der befragten Studieninteressierten eine hybride Programmdurchführung, gegenüber 14 Prozent vor der Pandemie. Der Anstieg ist in allen Segmenten zu beobachten, auch bei Personen, die ein Vollzeitstudium anstreben.

Was bei der Wahl des Studiums zählt

Insgesamt stehen für 37 Prozent der angehenden Studierenden bei der Wahl ihres Studiums Qualität und Reputation an erster Stelle, wozu Faktoren wie Lehrpersonal, Rankings und Akkreditierung gehören. Finanzielle Aspekte sind für 21 Prozent am wichtigsten. Bei einem Studium stehen den Studieninteressierten am häufigsten die Kosten für das Programm im Weg. Insgesamt geben aber 59 Prozent an, dass die Kosten sie mäßig beeinflussen oder nicht vom Studium abhalten könnten.

Neue Karriereziele nach Wirtschaftsstudium?

Im Vergleich zu den Werten vor der Pandemie will ein deutlich geringerer Prozentsatz der angehenden Wirtschaftsstudierenden eine Gehaltserhöhung erhalten (41 Prozent in 2019 im Vergleich zu 36 Prozent in 2021) und Mitarbeitende führen (38 Prozent in 2019, 34 Prozent in 2021). Insgesamt geben 31 Prozent der männlichen Kandidaten an, dass sie CEO eines Unternehmens werden möchten, verglichen mit 24 Prozent bei den Kandidatinnen.

Jobs in der Tech-Branche gefragt

Wie schon vor der Pandemie steht Consulting ganz oben auf der Liste der Branchen und Funktionen von angehenden Studierenden. Insgesamt gibt etwa die Hälfte der Befragten an, dass sie nach dem Studienabschluss diesen Weg einschlagen möchten. Allerdings wächst das Interesse an technischen Berufen, vor allem bei Personen in nicht-betriebswirtschaftlichen Studiengängen (49 Prozent) und bei Frauen (Anstieg von 2019 auf 2021 von 29 auf 34 Prozent). Bei westeuropäischen Befragten liegt das Interesse an der Technologiebranche unter dem weltweiten Niveau (32 Prozent). Die Beratungsbranche hat hier mit 45 Prozent klar die Nase vorne, gefolgt von Finanzdienstleistungen (34 Prozent) sowie Investmentbanking und Vermögensverwaltung (33 Prozent).

Beliebteste Studienregionen

Wer einen MBA bevorzugt, wählt am häufigsten die Vereinigten Staaten als Studienregion, gefolgt von Westeuropa. Bei angehenden Master-Studierenden liegt hingegen Westeuropa in der Beliebtheit vorne. Internationale Studieninteressierte, die Westeuropa bevorzugen, geben am häufigsten den Ruf und die Vorbereitung auf die Karriere als Gründe für ihre Wahl an. Außerdem lockt sie die Attraktivität des Standorts und die Erschwinglichkeit der Ausbildung. Befragte aus traditionell mobilen Märkten entscheiden sich allerdings häufiger als vor der Pandemie für ein Studium im eigenen Land. Bei den Studieninteressierten aus Zentral- und Südasien ist der Anteil derjenigen, die ein internationales Studium bevorzugen, zwischen 2019 und 2021 von 89 auf 73 Prozent gesunken.

Über die Studie

Für den 2022 Summary Report "GMAC Prospective Students Survey" hat das Graduate Management Admission Council (GMAC), das den Zulassungstest GMAT verwaltet, 6.594 Personen befragt, die im Jahr 2021 Interesse an einem Wirtschaftsstudium bekundet haben. Die Befragten kommen aus 156 Ländern, 41 Prozent sind weiblich.


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