Haufe Onboarding-Studie 2023 beleuchtet Frühfluktuation

Neueinstellungen bergen für Unternehmen und neue Mitarbeitende besondere Herausforderungen. Die Haufe Onboarding-Studie 2023 nimmt besonders die Gründe für Frühfluktuation ins Visier: wenn Mitarbeitende schon innerhalb des ersten Jahres das Unternehmen wieder verlassen.

Beim Onboarding neuer Mitarbeitender gibt es immer noch enormes Potenzial. Wie die Haufe Onboarding-Studie 2023 zeigt, verzeichnet über ein Drittel der Arbeitgeber Kündigungen vor dem ersten Arbeitstag. Bei über der Hälfte führen falsche Erwartungen der Neuen zur Frühfluktuation.

Was sind die häufigsten Gründe für Frühfluktuation? Wie sind die Onboarding-Prozesse in den Unternehmen strukturiert und wer ist dafür verantwortlich? Auf welche Ressourcen können die Verantwortlichen zurückgreifen und vor welchen Herausforderungen sehen sie sich in den kommenden Monaten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Umfrage, an der 775 HR-Verantwortliche und Führungskräfte teilnahmen.

Haufe Onboarding-Studie: HR nimmt Frühfluktuation in den Fokus

Viele HR-Bereiche in Deutschland haben die zeit- und kostenintensive Frühfluktuation in den Fokus genommen – wenn neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen schon innerhalb des ersten Jahres wieder verlassen. Dann muss erneut viel Aufwand für die Suche nach passenden Kandidatinnen und Kandidaten betrieben werden - ganz zu schweigen von der Demotivation des Teams, der Arbeitsüberlastung während der Vakanzzeit sowie dem Imageschaden.

Das passiert gar nicht so selten: Laut der Haufe-Studie verzeichneten 36 Prozent der Befragten frühe Kündigungen zwischen der Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag – zu einem Zeitpunkt, bei dem die Neuen das Unternehmen noch gar nicht kennengelernt haben.

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Falsche Erwartungen der Mitarbeitenden führen zu frühen Kündigungen

Erstaunlicherweise gaben 56 Prozent der Befragten an, dass falsche Erwartungen der Onboardees zu einer frühen Kündigung führen. Häufig passt auch das Team nicht oder es gibt Schwierigkeiten mit der Führungskraft (38 Prozent), bei 28 Prozent der Unternehmen gab es Probleme mit dem Cultural fit – also die Vorstellungen der Mitarbeitenden und die Unternehmenskultur passten nicht zusammen. Weitere 21 Prozent der Befragten gaben an, dass neue Mitarbeitende das Unternehmen schnell wieder verlassen haben, weil es kein professionelles Onboarding gab.

Kein zentral organisierter Onboarding-Prozess

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass bei vielen Unternehmen immer noch Prozessstrukturen und definierte Standards für das Onboarding fehlen. Zwar sind viele Bereiche im Unternehmen in das Onboarding integriert wie zum Beispiel die Personalentwicklung, das Recruiting, die Führungskräfte, die IT und das Facility Management, aber nur bei einem Viertel der Firmen kümmert sich die Personalentwicklung übergreifend um einen strukturierten und einheitlichen Onboarding-Prozess. In 15 Prozent der befragten Unternehmen ist das Recruiting für einen einheitlichen Onboarding-Prozess verantwortlich.

Die Vermutung liegt nahe, dass es keinen zentral organisierten Onboarding-Prozess gibt, da bei 34 Prozent der Befragten die Führungskraft beziehungsweise bei 17 Prozent das Team die Verantwortung für das Onboarding trägt. In diesen Fällen ist es sicherlich nicht verwunderlich, wenn kreative Ideen oder übergreifende Prozessstrukturen noch Mangelware sind.

Onboarding: kaum Budget und Software vorhanden

Da die Verantwortung für den Onboarding-Prozess häufig dezentral bei der Führungskraft oder dem Team liegt, ist es kaum verwunderlich, dass es nur in wenigen Unternehmen (17 Prozent) ein Budget für den Onboarding-Prozess gibt oder eine unterstützende Onboarding-Software (25 Prozent). Und die Zahlen stagnieren: In der Befragung aus dem Jahr 2021 verzeichneten 16 Prozent der Unternehmen ein Budget für Onboarding und 23 Prozent setzten eine Software ein.

Auch das Thema "Remote Onboarding" kommt trotz der Zunahme von hybriden Arbeitswelten und Homeoffice nicht voran. 64 Prozent der Befragten gaben in der Studie 2023 an, keine zusätzlichen Maßnahmen für das virtuelle "An-Bord-Holen" ergriffen zu haben. Kein Wunder also, dass 78 Prozent der Befragten ihr unternehmenseigenes Onboarding als verbesserungs- und ausbaufähig betrachten. Bei der Befragung aus dem Jahr 2021 waren nur 68 Prozent dieser Meinung.

Alle Ergebnisse der Haufe Onboarding-Studie 2023 können Sie in diesem kostenlosen Whitepaper nachlesen.


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