Arbeitgeberattraktivität: Süd schlägt Nord
Das Arbeitgeberbewertungsportal Glassdoor, das seit Anfang des Jahres auf dem deutschen Markt aktiv ist, hat erstmals die beliebtesten Arbeitgeber Deutschlands und anderer Länder gerankt. Die Autoren des Rankings betrachteten dafür die Unternehmensbewertungen auf ihrem Portal hinsichtlich der drei Kriterien Qualität, Quantität sowie Einheitlichkeit. Die Unternehmen müssen dafür jeweils mindestens 20 Bewertungen auf dem Portal erhalten haben.
Fertigungsunternehmen gut vertreten
Als "bester Arbeitgeber Deutschlands" ging der Halbleiterhersteller Infineon Technologies aus dem Ranking hervor. Auf Platz 2 und 3 kamen der Automobilzulieferer Continental und das Technikunternehmen Bosch, gefolgt vom Autobauer BMW (Rang 4), dem Versicherer Allianz (5), dem Softwarehersteller SAP (7) und Accenture (8). Der Sportartikelhersteller Adidas (9) und die Fraunhofer Gesellschaft (10) schließen die Top Ten ab.
Gut vertreten im Ranking sind damit klassische Fertigungsunternehmen. Mit BMW und Daimler (Platz 8) sind zwei Automobilbauer vertreten, die in anderen Rankings regelmäßig Bestenplätze einnehmen.
Bei der geografischen Verteilung zeigt sich, dass die "besten Arbeitgeber Deutschlands" ihren Sitz überwiegend im den südlichen Teil der Republik haben: Acht von zehn Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Bayern oder Baden-Württemberg, darunter zum Beispiel die Allianz, SAP, Adidas oder die Fraunhofer Gesellschaft. Der Dax-Konzern Continental aus Hannover bildet die Ausnahme.
Mehr zum Ranking " Beste Arbeitgeber Deutschlands"
Andere Besten-Rankings
Auch andere Anbieter ranken in regelmäßigen Abständen die "besten Arbeitgeber" – so etwa das Great Place to Work Institute, das jährlich "Deutschlands beste Arbeitgeber" und "Europas beste Arbeitgeber" kürt sowie die "besten Arbeitgeber" in unterschiedlichen Branchen. Hier lesen Sie mehr zur Preisverleihung "Deutschlands beste Arbeitgeber 2015".
Anders als das nun veröffentlichte Glassdoor-Ranking beruht die Great-Place-to-Work-Bestenliste allerdings auf einer Befragung von Mitarbeitern und Führungskräften im Unternehmen.
Andere Institute wie Trendence küren die attraktivsten Arbeitgeber aus der Perspektive von Studienabsolventen: Jährlich befragt Trendence rund 7.300 Studenten danach, bei welchem deutsche Arbeitgeber sie am liebsten nach ihrem Studium arbeiten möchten.
Über die Rankings von Glassdoor
Glassdoor-Mitarbeiter werten regelmäßig die Posts und Bewertungen auf ihrem Portal aus und können damit Schlaglichter darauf werfen, wie Bewerber und Mitarbeiter Arbeitgeber allgemein einschätzen und bewerten. So analysierten die Glassdoorianer etwa kürzlich die durchschnittliche Bewerbungsdauer in Deutschland.
Diese Analysen sind aufschlussreich, aber natürlich immer mit gebotener Vorsicht zu genießen: Denn in ihren Analysen gehen die Autoren davon aus, dass die Postings und Bewertungen echt sind und nicht etwa Fake-Bewertungen grollender Arbeitnehmer. Glassdoor versucht, offensichtlich falschen und beleidigenden Posts und Bewertungen mit einem Codex entgegenzuwirken.
Tipps zum Weiterlesen:
- Mehr zur Arbeitsweise von Glassdoor lesen Sie im Interview "Gehalt ist immer noch ein Tabu".
- Mehr zur Frage, ob Arbeitgeberbewertungsportale wie Kununu, Glassdoor und Co. Fluch oder Segen für Unternehmen bedeuten, lesen Sie in Personalmagazin, Ausgabe 04/2015. Hier können Sie die Ausgabe als App für Ihr Tablet herunterladen.
- Das ungeliebte Stiefkind der Personaler: Arbeitgeberbewertungsportale
- Arbeitgeberattraktivität: Bewertungsportale werden wichtiger
- Recruiting: Auch auf Empfehlungen der Mitarbeiter hören
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